In Bürobetrieben werden Gefahren oft unterschätzt © picture alliance / Robert Kalb / picturedesk.com
  • Von Manila Klafack
  • 15.12.2020 um 15:52
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Ob ein Kunde auf einer glatten Stufe ausrutscht oder über ein Kabel stolpert – Schadenersatzforderungen aus solchen Vorfällen können und sollten Unternehmen absichern. Ein spezieller Baustein in der Betriebshaftpflicht, die Bürohaftpflichtversicherung, bietet hier den passenden Schutz.

Handwerker, Einzelhandel, Industriebetrieb – auf den ersten Blick ist den meisten Menschen klar: In diesen Branchen kann einiges schiefgehen. Eine Versicherung gegen Schadenersatzansprüche aufgrund eines Sach- oder gar Personenschadens ist da folgerichtig.

Fällt etwa dem Dachdecker ein Dachziegel aus der Hand und trifft ein parkendes Auto, können die Forderungen schnell hoch sein. Erst recht, wenn ein Passant vom herabfallenden Dachziegel getroffen wird und sich verletzt. In einem Produktionsbetrieb mit vielen Maschinen und technischen Geräten bestehen gleichfalls viele Risiken.

In Bürobetrieben werden Gefahren oft unterschätzt

Weniger offensichtlich sind jedoch die Gefahren, die mit einem Bürobetrieb zusammenhängen können. Kunden können etwa auf einer frisch gewischten Stufe ausrutschen. Oder über ein Verlängerungskabel stolpern, das ungünstig unter einem Schreibtisch zur nächsten Steckdose führt.

Die Betriebshaftpflichtversicherung, speziell der Baustein Bürohaftpflichtversicherung, sichert das Unternehmen gegen die finanziellen Folgen aus solchen Unfällen ab. Zudem wehrt sie unberechtigte Forderungen an das Unternehmen ab.

Leistungen der Bürohaftpflichtversicherung

Die Bürohaftpflichtversicherung kommt im Rahmen der vereinbarten Versicherungssumme für Personenschäden und Sachschäden auf. Diese Versicherungssumme sollte laut Experten mindestens 3 Millionen Euro betragen – besser mehr. Denn vor allem Personenschäden können schnell höher ausfallen.

Die sogenannten unechten Vermögensschäden sind in der Betriebshaftpflichtversicherung ebenfalls versichert. Dabei handelt es sich um Folgeschäden aus dem ursprünglichen Personen- oder Sachschaden. Hat sich also der Kunde bei dem Sturz auf dem nassen Boden ein Bein gebrochen und kann daher einen wichtigen Auftrag erst verspätet ausführen, kann er die ihm auferlegte Vertragsstrafe als Schadenersatzforderung weitergeben.

Die „echten“ Vermögensschäden jedoch, also Schäden, die zum Beispiel bei Juristen oder Steuerberatern aus einer Beratung oder bei einem Ingenieur durch einen Planungsfehler entstanden sind, können hierüber nicht abgedeckt werden. Dafür benötigt das Unternehmen eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung.

Nicht an der Deckungssumme sparen

Die Höhe der Deckungssumme bestimmt maßgeblich die Höhe der Prämie für die Bürohaftpflichtversicherung. Je höher sie ist, desto höher der Beitrag. Dennoch ist es wenig ratsam, an dieser Stelle zu sparen. Denn liegen die tatsächlichen Schadenersatzforderungen aus einem Unfall über der Deckungssumme, muss das Unternehmen diese Kosten selbst tragen – und das kann durchaus zu einer Zahlungsunfähigkeit des Unternehmens führen.

Die Selbstbeteiligung kann ein Weg sein, die Prämie zu verringern. Je mehr Geld der Versicherungsnehmer im Fall der Fälle selbst aufbringen kann, desto geringer der Versicherungsbeitrag. Auch der Umfang der versicherten Leistungen beeinflusst den Beitrag stark. Je mehr abgesichert wird, desto mehr kostet der Schutz. Die Vertragslaufzeit spielt ebenfalls eine Rolle. Auch hier eine Faustregel: je kürzer die Dauer, desto teurer der Vertrag.

Zu guter Letzt muss der Bürobetrieb selbst beurteilt werden. Wie groß ist das zu versichernde Unternehmen? Wie viele Mitarbeiter sind beschäftigt? Gibt es Auslandstätigkeiten? Um welche Beträge geht es zum Beispiel in den Projekten? Der Jahresumsatz und das Risiko sind weitere Faktoren zur Ermittlung der Prämie.

Weitere wichtige Versicherungen

Neben der Haftpflichtversicherung für Bürobetriebe ist eine Geschäftsinhaltsversicherung sehr wichtig. Durch Einbruch-, Wasser-, Feuer oder Sturm- und Hagelschäden können das Inventar – aber auch Unterlagen, deren immaterieller Wert sehr hoch ausfallen kann – beschädigt werden.

Die Rechtsschutzversicherung für Bürobetriebe ist eine zusätzliche Versicherung, die sinnvoll sein kann. Denn Mitarbeiter, Zulieferer, Kunden – aber auch Behörden oder Wettbewerber – können eine Klage anstrengen oder Sie als Unternehmen wollen jemanden aus dieser Gruppe selbst verklagen. Eine Rechtsschutzversicherung übernimmt alle Kosten, die mit einem Rechtsstreit einhergehen. Dazu zählen Anwalts-, Gutachter- und Prozesskosten. 

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Manila Klafack

Manila Klafack war bis März 2024 Redakteurin bei Pfefferminzia. Nach Studium und redaktioneller Ausbildung verantwortete sie zuvor in verschiedenen mittelständischen Unternehmen den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.

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