- Von Karen Schmidt
- 26.09.2023 um 12:03
53 Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen hierzulande geben in der aktuellen KMU-Studie der Gothaer an, Schwierigkeiten zu haben, Arbeitskräfte zu finden und an ihr Unternehmen zu binden. Das sind 7 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr und 13 Prozentpunkte mehr als im Jahr 2021. Angesichts der Lage geben nur noch 6 Prozent der befragten Unternehmen an, keine Maßnahmen gegen den Personalmangel zu ergreifen. Im Vorjahr waren es noch 18 Prozent.
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Auf Platz 1 der genutzten Möglichkeiten, um Mitarbeitende zu gewinnen und zu binden: flexible Arbeitszeiten. 47 Prozent der befragten Unternehmen, und damit 3 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr, setzen auf Vereinbarungen, die von einer festgelegten Kernarbeitszeit abweichen. Das Angebot, im Homeoffice zu arbeiten, liegt mit 41 Prozent ebenfalls 3 Prozentpunkte über dem Wert von 2022, und ist die zweitbeliebteste Maßnahme, um Personal zu binden und zu finden.
Auf ein attraktives Gehalt setzen 39 Prozent der Unternehmen. 30 Prozent der KMU bieten ihren Mitarbeitenden eine betriebliche Altersversorgung an, ebenso viele wie im Vorjahr. Sie ist damit die beliebteste Versicherung zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität. Auffällig sind die Unterschiede zwischen den Unternehmensgrößen. Während 43 Prozent der Großunternehmen eine bAV im Programm haben, sind es bei den Kleinstunternehmen nur 12 Prozent.
bKV legt weiter zu
„Viele kleine Unternehmen wissen wahrscheinlich nicht, dass sie das Angebot einer bAV auch mit einer verhältnismäßig kleinen Mitarbeitendenanzahl wahrnehmen können. Hier sehen wir uns als Versicherer in der Pflicht, stärker in die Aufklärung zu gehen“, sagt Oliver Brüß, Vertriebsvorstand der Gothaer. Auf den weiteren Plätzen folgen Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten (27 Prozent), gratis Obst und Getränke (24 Prozent) sowie Zeitwertkonten (18 Prozent).
Deutlich gestiegen ist der Anteil der Unternehmen, die ihren Mitarbeitenden eine betriebliche Gesundheitsförderung anbieten. Waren es 2022 noch 13 Prozent der Unternehmen, so sind es in diesem Jahr 18 Prozent. Auch die betriebliche Krankenversicherung (bKV) legt weiterhin zu. Mittlerweile setzen 14 Prozent der Arbeitgeber, ein Plus von einem Prozentpunkt, dieses Instrument ein.
13 Prozent der Unternehmen setzen auf eine betriebliche Unfallversicherung für ihre Belegschaft, die über die gesetzliche Absicherung hinausgeht. Sie liegt damit gleichauf mit dem Jobticket. Neu in die Befragung aufgenommen wurden Maßnahmen zur Absicherung der Arbeitskraft wie Berufs- oder Erwerbsunfähigkeitsversicherungen. 10 Prozent der befragten Unternehmen haben sie im Portfolio, um sich im Kampf um Personal von der Konkurrenz abzuheben.
„Ein Unfall oder eine schwere Erkrankung kann jeden treffen. Wer aber auch bei längerer Arbeitsunfähigkeit oder aber Berufsunfähigkeit den bisherigen Lebensstandard halten möchte, kommt an einer Absicherung der eigenen Arbeitskraft nicht vorbei. Das sollten nicht nur Einzelpersonen bedenken, sondern auch Arbeitgeber, die sich über das Angebot von Direkt- und Kollektivversicherungen gegen Berufsunfähigkeit als attraktiver Arbeitgeber profilieren können“, sagt Michael Kurtenbach, Vorstandsvorsitzender der Gothaer Lebensversicherung.
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