Zu hohe Kosten hindert bisher noch viele mittelständische Unternehmen daran, nachhaltiger zu werden. © Gothaer
  • Von Karen Schmidt
  • 07.06.2021 um 12:57
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Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt auch in den kleinen und mittelständischen Unternehmen immer mehr an Bedeutung, wie eine aktuelle Studie zeigt. Hauptbremser dabei, das eigene Unternehmen nachhaltiger aufzustellen, sind die Kosten. Gut ein Drittel meint, eine Umstellung sei zu teuer.

Wie stehen kleine und mittelgroße Unternehmen (KMU) in Deutschland zum Thema Nachhaltigkeit? Nun, die Bereitschaft, über Nachhaltigkeit nachzudenken, ist da. Das ist ein Ergebnis der aktuellen Gothaer KMU-Studie 2021. 49 Prozent der Befragten ist es danach sehr wichtig, dass sich ihr Unternehmen im Sinne des Umwelt- und Klimaschutzes nachhaltig entwickelt. Damit beantworten nur 14 Prozent die Frage mit „weniger wichtig“ oder „unwichtig“. Mit der Unternehmensgröße steigt dieser Anteil: So ist es 59 Prozent der Mitarbeitenden in Unternehmen mit 201 bis 500 Mitarbeitenden „sehr wichtig“, dass sich ihr Unternehmen im Sinne des Umwelt- und Klimaschutzes nachhaltig entwickelt.

Von den drei Nachhaltigkeits-Dimensionen Umwelt- und Klimaschutz, verantwortungsvolle Unternehmensführung und die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung, ordnen die meisten KMU die verantwortungsvolle Unternehmensführung mit 40 Prozent am bedeutendsten ein. Es folgt die soziale Gerechtigkeit mit 37 Prozent vor dem Umwelt- und Klimaschutz (22 Prozent).

In ihrer KMU-Studie fragte die Gothaer auch nach den größten Hindernissen für mehr Nachhaltigkeit. Die häufigsten Antworten: Zu teuer (35 Prozent), fehlende Zeit für die Recherche (33 Prozent), Umstellung ist zu aufwendig (24 Prozent) und es fehlt an Ideen (24 Prozent). Gerade die Unternehmen mit einem bis zehn Mitarbeitenden geben mit 30 Prozent an, kein Interesse daran zu haben, noch nachhaltiger zu werden. Bei den Unternehmen mit 201-500 Mitarbeitenden sind es nur 12 Prozent, die dem zukünftigen Umweltschutz die rote Karte zeigen.

Was die Unternehmen schon tun

Danach gefragt, welche Maßnahmen mit Bezug zu Nachhaltigkeit am häufigsten umgesetzt werden, geben 65 Prozent der Unternehmen an, den Müll effektiv zu trennen. Hier gibt es kaum Schwankungen bei den Firmengrößen. Rund jedes zweite KMU setzt bereits auf Produkte und Lieferanten aus der Region (50 Prozent) sowie auf Produkte und Verpackungen aus recycelten Materialien (46 Prozent) – auch hier gibt es kaum Unterschiede zwischen Kleingewerbe und Mittelstand.

Unterschiede zwischen den Unternehmensgrößen treten aber beim Thema Energie zu Tage: Setzen 43 Prozent der größten KMU auf Erneuerbare Energien oder erzeugen sie sogar selbst, tun dies nur 21 Prozent der kleinsten. Auch bei Nachhaltigkeitsschulungen, Zuschüssen für den öffentlichen Nahverkehr oder dem Angebot von Bikeleasing klaffen noch Lücken zwischen den großen und kleinen Unternehmen.

Interesse an E-Autos steigt

Wer von Klimaschutz spricht, der kommt auch am CO2-sparsamem Fahren nicht vorbei. In Summe verfügen 50 Prozent der befragten Firmen über Firmenwagen und der Anteil steigt stetig mit der Unternehmensgröße. Von den Unternehmen mit Firmenwagen gaben 21 Prozent an, bereits E-Fahrzeuge im Einsatz zu haben. Das sind 7 Prozent mehr als im Jahr 2020. 24 Prozent planen die Umstellung auf E-Fahrzeuge.

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Karen Schmidt

Karen Schmidt ist seit Gründung von Pfefferminzia im Jahr 2013 Chefredakteurin des Mediums.

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