Eine Verkäuferin eines Bekleidungsgeschäfts: Der Handel ist besonders pessimistisch, wenn es um das Konsumverhalten nach Corona geht. © picture alliance / Zoonar | Oleksii Hrecheniuk
  • Von Juliana Demski
  • 09.08.2021 um 17:31
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Geschlossene Geschäfte, Lockdowns, Zugangsbeschränkungen – zu Corona-Zeiten haben die Menschen vermehrt online gekauft. Das hat vor allem kleine und mittlere Unternehmen (KMU) stark getroffen. Das Problem: Rund ein Fünftel von ihnen glaubt, dass dieses veränderte Konsumverhalten auch in Zukunft vorhanden bleiben wird. Besonders pessimistisch sind Unternehmen auch dem Handel.

Etwa ein Drittel der kleinen und mittelständische Unternehmen (KMU) in Deutschland erwartet, dass das coronabedingte Konsumverhalten auch nach der Krise zu Teilen bestehen bleiben wird. So rechnen 17 Prozent der KMU (rund 650.000 Unternehmen) mit einem dauerhaften Nachfrage-Rückgang. So lautet das zentrale Ergebnis einer Umfrage des Analysehauses KFW Research.

Hierzu zählen vor allem Unternehmen aus dem Handel (20 Prozent) und dem Verarbeitenden Gewerbe (19 Prozent). Deutlich optimistischer bleibt indes das Baugewerbe, in dem nur rund 9 Prozent eine nachlassende Nachfrage erwarten.

Laut den Analysten sind damit vor allem solche Unternehmen aktuell pessimistisch eingestellt, die besonders stark von den Einschränkungen betroffen sind. Mehr als die Hälfte von ihnen erwartet einen dauerhaften Nachfrage-Rückgang. Bei Unternehmen, die nur gering oder gar nicht von den Einschränkungen betroffen sind, liegt dieser Anteil nur bei 4 Prozent.

KMU sehen nicht nur schwarz

Dennoch sehen die KMU nicht in allen Dingen schwarz. So auf der anderen Seite gaben 14 Prozent der Mittelständler an, zu glauben, dass ihre Produkte oder Dienstleistungen nach der Krise sogar stärker gefragt sein werden als davor. Selbst unter den Unternehmen, die sich durch die pandemiebedingten Einschränkungen in ihrer Existenz bedroht sehen, gehen rund 8 Prozent von einer steigenden Nachfrage nach Corona aus. Rund vier von zehn Mittelständlern erwarten, zudem dass sich die Nachfrage nach ihren Produkten wieder auf dem Vorkrisenniveau einpendeln wird; und ein knappes Drittel erwartet keine Veränderungen.

Das sagt die KFW-Chefsvolkswortin Fritzi Köhler zu den Studienergebnissen:

„Die Corona-Krise könnte als Katalysator für Veränderungen im Mittelstand in die Geschichte eingehen. Für einen Teil des Mittelstands wird das pandemiebedingt geänderte Konsumverhalten zu einem nachhaltigen Nachfrage-Rückgang führen. Anpassungen werden für die davon betroffenen Unternehmen wohl unumgänglich sein.“

Es gelte, „diesen teils schwierigen Transformationsprozess mit geeigneten Fördermaßnahmen und Qualifikationsangeboten für die Beschäftigten zu begleiten“, so Köhler weiter. Gelinge dies, dürfte der Mittelstand als Ganzes gestärkt aus dieser Krise hervorgehen. „Dies gilt umso mehr, als das zahlreiche KMU von dem geänderten Konsumverhalten auch profitieren werden und künftig einer stärkeren Nachfrage nach ihren Produkten und Dienstleistungen gegenüberstehen“, so die Expertin des KFW.  

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Juliana Demski

Juliana Demski gehörte dem Pfeffi-Team seit 2016 an. Sie war Redakteurin und Social-Media-Managerin bei Pfefferminzia. Das Unternehmen hat sie im Januar 2024 verlassen.

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