Längerer Aufenthalt im Krankenhaus? Krankheiten und Unfälle sehen Selbstständige als großes Risiko © picture alliance / Flashpic | Jens Krick
  • Von Andreas Harms
  • 07.05.2024 um 14:47
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Eine Umfrage des „Versicherungsmonitor“ zusammen mit Hiscox zeigt, durch welche Risiken sich Selbstständige besonders bedroht sehen. Umso mehr irritiert es, dass nur wenige etwas dagegen tun.

Selbstständige in Deutschland betrachten Krankheiten und Unfälle als größte existenzielle Risiken. Jeweils 41 Prozent sehen darin „in jedem Fall“ und weitere ebenfalls 41 Prozent „eventuell“ eine Bedrohung ihrer Existenz. Wie im Vorjahr folgen an zweiter Stelle Ausfälle in der IT, die 32 Prozent in jedem Fall und 38 Prozent eventuell als existenzbedrohend empfinden. In Summe sind das 4 Prozentpunkte mehr als im vergangenen Jahr.

Diese Informationen stammen aus dem zweiten „VM-Hiscox-Risikobarometer Selbstständige“. Dafür befragte das Meinungsforschungsinstitut Infas Quo im Auftrag des Fachmagazins „Versicherungsmonitor“ zusammen mit dem Spezialversicherer Hiscox mehr als 600 Selbstständige. Letzterer verspricht sich davon „wertvolle Erkenntnisse über die wirtschaftliche Lage und die Risiken“, wie er verlauten lässt.

Am stärksten gestiegen ist laut Umfrage das Bewusstsein für Cyber- und Datenrisiken. Ein Viertel (23 Prozent) gab an, dass diese auf jeden Fall, weitere 46 Prozent eventuell die Existenz bedrohen könnten – insgesamt 5 Prozentpunkte mehr als noch 2023. Die gesamte Liste zeigt die folgende Grafik.

Welche existenzbedrohenden Risiken Selbstständige sehen (Quelle: Hiscox)
Welche existenzbedrohenden Risiken Selbstständige sehen (Quelle: Hiscox)

Nun sind einige der genannten Risiken recht einfach versicherbar. Doch das tun offenbar nicht viele der Befragten. Am deutlichsten zeigt sich das bei Krankheit und Unfall: Obwohl 82 Prozent der Befragten das als Gefahr wahrnehmen, haben sich nur 39 Prozent in irgendeiner Form versichert. 38 Prozent wollen das auch ausdrücklich nicht, 4 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Arten der abgeschlossenen Versicherungen: Am häufigsten werden noch Unfallversicherungen genutzt (29 Prozent), gefolgt vom Krankengeld (26 Prozent). Nur ein Fünftel (21 Prozent) hat eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen.

Nicht besser wird es bei Cyber- und Datenrisiken. Fast die Hälfte (46 Prozent) hat nicht vor, sich dagegen abzusichern. Lediglich 26 Prozent haben Maßnahmen ergriffen, 28 Prozent planen es immerhin. Zu den wichtigsten ergriffenen Maßnahmen gehört die 2-Faktor-Authentifizierung (46 Prozent). 43 Prozent schützen sich durch Passwortmanagement. Eine Cyberversicherung haben weiter nur die wenigsten abgeschlossen, nämlich 12 Prozent (plus 2 Prozentpunkte).

Und warum sind sie nicht gegen betriebliche Risiken versichert? 35 Prozent ist das zu teuer, und 27 Prozent sehen keinen Bedarf.

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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