Menschen stehen Schlange vor einem Apple-Store: Mit der Zunahme der technologischen Möglichkeiten soll in den kommenden Jahren laut Experten auch die Internetkriminalität steigen. © Getty Images
  • Von Manila Klafack
  • 21.11.2018 um 10:40
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Der Markt für private Cyberversicherungen ist jung – Erfahrungen mit Schäden gibt es daher nur wenig. Mit den ansteigenden Cybergefahren bietet die Sparte allerdings viel Potenzial. Welche Cyberpolicen für Privatkunden gibt es aktuell und welche Trends zeichnen sich ab? Pfefferminzia hat sich im Markt umgeschaut.

Mehr als jeder dritte Besitzer eines Smartphones (35 Prozent) musste sich in den vergangenen zwölf Monaten mit Schadprogrammen auf seinem Gerät auseinandersetzen. Das ermittelte erst kürzlich eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Um das eigene Smartphone zu schützen, gibt es neben einer Sicherheitssoftware weitere Maßnahmen, die mehr oder weniger genutzt werden. Inwieweit die Befragten eine private Cyberversicherung nutzen oder zumindest wissen, dass es diesen Versicherungsschutz gibt, wurde nicht abgefragt. Dabei wäre diese Absicherung auch im Fall von gehackten Smartphones durchaus von Bedeutung. Denn ein nach einer Cyber-Attacke entstandener Schaden würde so ersetzt.

In einer früheren Bitkom-Studie stellte sich heraus, dass 19 Prozent der Befragten sich zwar vorstellen können, eine Cyberversicherung abzuschließen, aber nur 5 Prozent wollen sich wirklich absichern. In vielen neuen Hausrat- und Rechtsschutz- und in derzeit einer Privathaftpflichtversicherung finden sich Bausteine, die einen gewissen Schutz bieten. Doch über das umfassendste Leistungspaket verfügen die eigenständigen Produkte. Diese Angebote gibt es derzeit von Axa, BGV, Inter, Sparkassenversicherung, Cosmos Direkt, Ergo direkt und – ganz neu in diesem Jahr – VGH. Die R+V Versicherung dagegen hat ihr Produkt eingestellt und den Schutz in ihre Hausratversicherung eingebaut.

„Vorsichtig testen sich die Anbieter in den Markt“, konstatiert Jens Reichert, Marktbeobachter in dieser noch jungen Sparte bei der Inter Versicherung. „Die Angst vor schwer kalkulierbaren Kumulrisiken ist dabei deutlich zu spüren. Es fehlt einfach die Erfahrung mit Schäden“, führt Reichert aus. Dabei würden sich sowohl der Umfang der versicherten Leistungen als auch der Aufbau der Bedingungen und die verwendeten Begriffe stark unterscheiden. Es gibt, anders als in den etablierten Sparten, keinen einheitlichen Standard. Einig sind sich jedoch alle darüber, dass eine professionelle Sicherheitssoftware die Voraussetzung für den Abschluss eine Cyberversicherung ist. Bei Inter und Axa ist diese Software inkludiert.

„Die Preise, die relativ stabil sind, bewegen sich zwischen 9,90 Euro und 159 Euro jährlich. Allerdings ist das aufgrund der großen Leistungsunterschiede kaum miteinander vergleichbar“, sagt Jens Reichert. In der Rechtsschutzversicherung eingeschlossene Bausteine bieten fast ausnahmslos nur anwaltliche Beratungsleistungen. „Vor einem eigenen Vermögensschaden oder etwaigen Schadenersatzansprüchen kann sich der Versicherungsnehmer so nicht schützen“, sagt der Experte. In den Bausteinen, die in der Hausratversicherung integriert seien, gebe es darüber hinaus keine logische Abgrenzung zwischen der Absicherung von eigenen Vermögensschäden und Ansprüchen Dritter. Selbstständige Produkte liefern gegenüber den Bausteinen einfach den umfänglichsten Schutz.

Bei allen Tarifen sind der Versicherungsnehmer und seine Familie, die in häuslicher Gemeinschaft zusammenleben, versichert. Ausnahme die Inter. Durch die drei verschiedenen Leistungspakete Basis, Exklusiv und Premium, wird die gesamte Familie nur in der Premium Variante geschützt. Basis sichert den Versicherungsnehmer ab und in der exklusiven Version sind es zwei Personen in häuslicher Gemeinschaft.

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Manila Klafack

Manila Klafack war bis März 2024 Redakteurin bei Pfefferminzia. Nach Studium und redaktioneller Ausbildung verantwortete sie zuvor in verschiedenen mittelständischen Unternehmen den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.

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