- Von Redaktion
- 12.11.2021 um 15:30
Emotionale Entlohnung
Grundsätzlich gilt, dass die persönliche Wertschätzung durch den Inhaber eine nicht zu unterschätzende emotionale Entlohnung darstellt, für die Mitarbeiter bereit sind, auf Geld zu verzichten. Wer sich wohlfühlt und sich persönlich wertgeschätzt findet, wird tendenziell weniger „Erfolgserlebnisse“ beim Gehalt und den Nebenleistungen suchen und bei Verhandlungen weniger hohe Ergebnisse erzielen wollen. Das Bauchgefühl, der Wohlfühlfaktor sind wichtig, gezeigte Wertschätzung – etwa in Form eines Blumenstraußes zum Geburtstag – bleibt im Gedächtnis.
Berater, die „ihren“ Apothekern solche nahezu kostenlose Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung empfehlen, profilieren sich als „echte“ Berater, denen es nicht (nur) auf den Produktverkauf ankommt. Aber die Ausgestaltung der bAV, die mögliche Implementierung einer bKV und andere Konzepte sind selbstverständlich ebenfalls wichtige Bausteine für eine stärkere Mitarbeiterbindung.
Richtige Kommunikation ist immer auch Mitarbeiterbindung
Bei der Umsetzung der bAV und der bKV sollte von Anfang an auf folgende Punkte Wert gelegt werden.
- Klarheit: Die Bedeutung der Aktivitäten für die Mitarbeiterbindung für die Apotheke sollte offen dargelegt werden. Mitarbeiter wollen mit auf die Reise genommen werden und verstehen, warum etwas geschieht.
- Transparenz: Die Vorteile für jeden Mitarbeiter sowie den Apothekeninhaber sind klar zu benennen.
- Verbreitung: Die Mitarbeiter sollten in die Lage versetzt werden, diese Vorteile im Familien- und Freundeskreis zu kommunizieren. Es besteht damit die Chance, dass Mitarbeiter zu Markenbotschaftern der Apotheke werden.
Versicherungsvermittler und Finanzdienstleister sollten darauf achten, dass bei der Beratung kein Produktverkauf stattfindet. Reiner Produktverkauf ist eine Vorgehensweise, die in Apotheken immer öfter auf Ablehnung stößt. Denn in der Vergangenheit wurden sehr viele Verkaufsgespräche genutzt, um Produkte für Mitarbeiter zu verkaufen. Dabei erwiesen sich angepriesene Vorteile von Produkten nicht selten als übertrieben.
Dieser produktorientierte Verkauf hat dazu geführt, dass viele Apothekeninhaber eine Abwehrhaltung eingenommen haben und bei erneuten Akquisegesprächen schnell abwinken. Das hat sich ganz besonders bei der betrieblichen Altersversorgung eine Zeit lang sehr negativ ausgewirkt. Genau darin liegt aber auch eine Chance für Berater, die problem- und bedarfsorientiert vorgehen. Im Zusammenspiel mit Inhabern, die sich ganz bewusst mit der Konzeption auseinandersetzen, kann dies zu einer Stärkung der Apotheke als Arbeitgeber führen. Denn richtig kommuniziert werden viele Mitarbeiter eine solche bAV-Lösung, die alle Interessen berücksichtigt, als Pluspunkt für den Arbeitgeber verbuchen.
Betriebliche Altersversorgung
Bekanntermaßen haben Mitarbeiter Anspruch auf eine betriebliche Altersversorgung (bAV). Die Frage für Inhaber und Inhaberinnen von Apotheken ist also nicht, ob sie eine bAV-Lösung anbieten, sondern welche. Viele Arbeitgeber sehen in der bAV jedoch nur eine Pflichtaufgabe, die erfüllt werden muss. Dabei werden oft die vorhandenen Gestaltungsspielräume übersehen, die allerdings durch einen spezialisierten Berater implementiert werden müssen. Wer die Chancen der bAV nutzt, kann sowohl für die eigenen Apotheke – oder Praxis – Vorteile erzielen als auch für die angestellten Mitarbeiter.
Gerade Gründer sollten darauf achten, dass ihnen eine optimale Implementierung gelingt. Aber auch Apotheken mit einem bereits vorhandenen bAV-Konzept stehen Wege zur Optimierung offen. In allen Fällen benötigt es aber einen professionellen Berater, denn eine optimale Standardlösung, die für jede Apotheke passt, gibt es nicht. Wer sich hier auskennt, hat gute „Türöffner“ für die Gesundheitsbranche.
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