Makler Stefan Rumpp: Offener Brief an Cogitanda. © privat
  • Von Andreas Harms
  • 01.08.2024 um 17:12
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Vor einigen Tagen ging der Makler und Chef der Interessengemeinschaft Deutscher Versicherungsmakler (IGVM), Stefan Rumpp, den Cyber-Assekuradeur Cogitanda hart an. Auf weitere Nachfragen reagiert Cogitanda zurückhaltend. Aber Rumpp hat sich zu der Sache geäußert.

Das war schon ein ziemliches Ausrufezeichen. In einem offenen Brief wandte sich der Makler und Vorstandschef der Interessengemeinschaft Deutscher Versicherungsmakler (IGVM), Stefan Rumpp, vor einigen Tagen an den Cyber-Assekuradeur Cogitanda. Darin warf er ihm unter anderem vor, den Aufwand für Makler zu erhöhen und die Vergütung zu senken, ohne vorher Bescheid gesagt zu haben.

Bei Cogitanda bedauerte man auf Anfrage, dass die IGVM im Vorfeld keinen direkten Kontakt aufgenommen habe. Zudem seien die Behauptungen nicht korrekt dargestellt und an einigen Stellen überzeichnet gewesen. Man habe mit zusätzlichen Prüfungen auf die massiv zunehmende Zahl an Cyberangriffen reagiert. Und es sei „in diesem Underwriting-Prozess üblich, dass zusätzlich weitere Risikofragen gestellt und gegebenenfalls Obliegenheiten vereinbart werden“.

Stefan Rumpp zeigt sich im Nachhinein von einigen Aussagen irritiert. Auf Anfrage stellte er uns seine Antwort zur Verfügung und führte einige Aspekte zusätzlich aus. So meint er: „Es ist schon erstaunlich, wenn man gegenüber der Presse bedauert, dass die IGVM nicht den direkten Kontakt gesucht hat, gleichzeitig aber, ohne selbst den direkten Kontakt mit dem Autor des offenen Briefes zu suchen, behauptet, dass Dinge nicht korrekt dargestellt worden wären.“

Nun müssen wir hinzufügen, dass sich Cogitanda heute zurückhaltend ausdrückt. Denn auch dort haben wir Fragen gestellt, aber nur diese Auskunft erhalten: „Derzeit stehen wir im direkten Austausch mit der IGVM. Bitte haben Sie daher Verständnis, dass wir Ihre Anfrage aktuell nicht weiter kommentieren können.“ Und ja, das Verständnis bringen wir mit, hoffen aber auch auf baldige Ergebnisse.

Unter anderem wollten wir wissen, wie viele Makler von den gekürzten Provisionen betroffen waren und wonach sie ausgewählt wurden. Rumpp kann natürlich keine Zahl nennen. Aber er selbst ist nach eigener Auskunft davon betroffen, und beim Maklerverbund Vema und in Facebook-Foren hätten sich weitere Betroffene gemeldet. Dass Makler der gekürzten Courtage zugestimmt hätten, habe er nirgendwo gelesen.

„Auch schadenfreie Bestände unterschiedlich behandelt“

Dann geht er weiter ins Detail, was ihn an den Maßnahmen so stört. So habe Cogitanda auch schadenfreie Bestände unterschiedlich behandelt. Einzelne Kunden hätten Änderungskündigungen und Beitragsanpassung mit zusätzlichen, erheblichen Änderungen der Obliegenheiten erhalten. Andere erhielten lediglich einen Jahresmeldebogen, allerdings auch mit zusätzlichen Risikofragen.

Hier die Probleme mit dem Jahresmeldebogen:

  • Kunden können ihn per Klick direkt an Cogitanda versenden, aber der Makler bekommt keine Kopie
  • Ergänzende Informationen lassen sich nicht eingeben
  • Fragen sind nur mit Ja oder Nein zu beantworten, selbst wenn das den Sachverhalt nicht ausreichend beschreibt

Auf die Frage, wie eine künftige gute Zusammenarbeit mit dem Assekuradeur aussehen könnte, meint Rumpp: „Kongruenz zwischen Ankündigung und Handeln, sowie planbare und nachvollziehbare Geschäftsausrichtung wären ein guter Start. Kommunikation auf Augenhöhe wäre ebenfalls zwingend notwendig.“

Wir werden die Sache weiter verfolgen.

Nachtrag vom 2. August 2024: Inzwischen hatte Cogitanda mit Stefan Rumpp einen direkten Gesprächstermin per Video-Schalte angeboten, ihn aber kurzfristig wieder abgesagt. Jetzt will man eine ausführliche Auskunft zu den Moniten niederschreiben und sie Rumpp „zeitnah zusenden“.

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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