- Von Anette Bierbaum
- 14.01.2019 um 09:39
Die Cybercrime-Statistik ist ebenfalls ein probates Mittel, das Privatpersonen zum Umdenken veranlassen könnte. Auf welche Quellen greifen Sie zurück, um auf die erhöhte Gefahrenlage hinzuweisen?
Polizeistatistiken und offizielle Daten von Branchenverbänden wie Bitkom, Studien von Yougov und Zahlen von Statista – wir nutzen die gesamte Palette. Nicht nur, um unser Angebot kalkulieren zu können, sondern auch als Argumentationsgrundlage: um das für viele Endkunden immer noch abstrakte Thema greifbarer zu machen. Die Statistiken zeigen ja sehr eindeutig den Anstieg der Cybergefahren. Nicht umsonst gibt es heute eigene Einheiten bei der Polizei, die sich des Themas annehmen, und bundesweite Kompetenzcenter. Das alles zeigt, wie wichtig Sicherheit in diesem Bereich ist.
Auf der anderen Seite kann man sich doch auch über die Rechtsschutzversicherung oder die Hausratversicherung gegen Gefahren aus dem Internet absichern. Auf welche Lücken im Versicherungsschutz weisen Sie Gesprächspartner mit diesem Einwand in ihren Beratungsgesprächen hin?
Bei einer Cyberbedrohung entstehen ja meist Schäden in verschiedenen Bereichen. Neben der Kostenübernahme für das smarte Gerät können zeitgleich Anwaltskosten auf den Versicherten zukommen. Vielleicht sind durch Smart-Home-Produkte auch Dritte zu Schaden gekommen. Opfer von Online-Betrügern oder Cybermobbing benötigt einem guten Rechtsschutz und mitunter auch psychologische Betreuung. Wer hier jeweils nur den entsprechenden Baustein auf die einzelnen Versicherungen zubucht, deckt auch immer nur den einen entsprechenden Bereich ab – oder zahlt letztlich drauf. Bei mehreren gleichzeitig gebuchten Bausteinen ist man im Grunde überversichert, denn die Leistungen überschneiden sich. Daher haben wir das Gesamtpaket entwickelt – eine zentrale Versicherung, die sich um alle Bereiche kümmert.
Welche Aufgaben sehen Sie außerdem auf der Seite der Cyberversicherer, um Versicherungsnehmer bestmöglich vor den Risiken aus dem Netz zu schützen?
Ein sehr wichtiger Punkt ist für uns die Prävention. Versicherer tun gut daran, ihre Versicherungsnehmer so gut es geht über Risiken im Netz aufzuklären und sie zu schützen, auch beispielsweise durch entsprechende Antivirenprogramme. Schließlich schafft all das auch Vertrauen. Und auf der anderen Seite stehen kompetente Ansprechpartner, am besten in Form eines Expertenrats gebündelt, der alle möglichen Fragen beantworten kann – eine zentrale Lotsenstelle, die sich um alles kümmert.
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