Wie es um die Zukunft der Cyberversicherung bestellt ist, diskutierten fünf Fachexperten zusammen mit Pfefferminzia in Hamburg (von links): Richard Weber, Teamleiter Underwriting Commercial Lines, Hiscox; Jan Roß, Leiter Maklervertrieb, Inter; Kai Lütcke, Underwriter Allgemeine Haftpflicht, Signal Iduna; Dennis Heinemeyer, Senior Consultant, Sopra Steria Consulting; Michael Winte, Fachbereichsleiter Cyber, Technology & Crime, Funk Versicherungsmakler; und Lorenz Klein, Pfefferminzia. © Robert Schlossnickel
  • Von Lorenz Klein
  • 28.11.2018 um 17:07
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lesedauer Lesedauer: ca. 05:05 Min

Hackerangriffe und Datenschutzverstöße können jeden treffen. Makler, die Cyberversicherungen bei Unternehmen oder auch Verbrauchern vermitteln, betreten jedoch häufig Neuland. Die Chancen und Risiken dieses jungen Markts besprach Pfefferminzia mit fünf Branchenkennern.

Gibt es Vermittler, die diese Geduld nicht aufbringen wollen oder können?

Lütcke: Nach meiner Erfahrung gibt es Vermittler, die sehr motiviert sind, die Cyberversicherung bei ihren großen Kunden zu platzieren, und die sich darauf auch ein Stück weit spezialisiert haben – die bringen auch das nötige Durchhaltevermögen mit. Und ein Vermittler, der sagt: „Ich muss jetzt erst mal ein bisschen Geld verdienen“, stellt einfach schnell fest, wie erklärungsbedürftig dieses Produkt in der Praxis ist, und steigt daher aus der Beratung wieder aus. Die Schwierigkeit besteht auch darin, die technischen Zusammenhänge zu erklären. Auf der anderen Seite des Tisches sitzt nun der Kunde, der den Vermittler im Zweifel sagt, dass er ihn gar nicht versteht, weil er sich lieber um sein Tagesgeschäft kümmert als um seine IT – und so geht’s nicht nur dem Friseur.

Weber: Verständnisprobleme seitens der Kunden sind dabei nicht nur auf den Antragsprozess beschränkt: Wie wir festgestellt haben, sind unsere Versicherten mit den Schadenkonstellationen, die im Ernstfall auftreten können, teils stark überfordert. Hier zeigt sich ganz konkret, dass Unternehmen Unterstützung benötigen – sei es in Form von IT-Experten, Datenschutzanwälten oder PR-Experten. Diese Unterstützungsleistung macht eine gute Cyberversicherung aus.

Stichwort Überforderung: Privatpersonen dürfte es nicht viel anders gehen, oder?

Ross, Inter: Richtig. Und genau das war für uns die Motivation, eine Lösung aus „einem Guss“ zu schaffen. Ein Stückwerk aus Hausrat-, Haftpflicht- oder Rechtsschutzversicherung, wie die bisherigen Lösungen am Markt aussahen, hilft einer Privatperson, die einen Cyberschaden erleidet, nicht wirklich weiter. Da braucht es einfach mehr als nur ergänzende Bausteine. Und uns war dabei auch wichtig, dass sich der Kunde mit unserer Versicherungslösung ein starkes präventives Element einkauft. Das wird beispielsweise durch die Sicherheitssoftware ermöglicht, die in unserem Komplettschutz enthalten ist. Solch eine Software kann natürlich nicht vor Cybermobbing schützen, aber auch hier stehen wir dem Kunden zur Seite, indem wir beispielsweise eine anwaltliche oder psychologische Erstberatung anbieten.

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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