- Von Achim Nixdorf
- 12.05.2021 um 16:22
Im Februar haben die deutschen Amtsgerichte 1.195 beantragte Unternehmensinsolvenzen gemeldet. Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 21,8 Prozent weniger als noch ein Jahr zuvor. Die coronabedingte wirtschaftliche Not vieler Unternehmen spiegelt sich somit noch nicht in einem Anstieg der Firmenpleiten wider (die April-Zahlen liegen noch nicht vor).
Ein Grund für die niedrige Zahl der Insolvenzen ist laut Destatis die ausgesetzte Insolvenzantragspflicht für überschuldete Unternehmen. Diese Corona-Sonderregelung sollte zunächst nur bis Ende 2020 gelten, wurde dann aber bis Ende April verlängert – wenn auch nur für Firmen, die noch keine Auszahlungen aus den staatlichen Hilfsprogrammen erhalten hatten. Das Auslaufen dieser Regelung werde sich in den kommenden Berichtsmonaten in der Statistik niederschlagen, glauben die Wiesbadener Statistiker.
Firmenpleiten trotz Bau-Boom
Die meisten Unternehmensinsolvenzen gab es im Februar im eigentlich boomenden Baugewerbe mit 194 Fällen (Februar 2020: 226). Mit 191 Verfahren folgt der Handel (Februar 2020: 255). Im stark von den Corona-Einschränkungen betroffenen Gastgewerbe wurden im Februar 117 Insolvenzen gemeldet (Februar 2020: 167).
Trendwende ab Ende des Jahres
Hinweise auf die künftige Entwicklung könnte die Zahl der eröffneten Regelinsolvenzverfahren geben. Destatis zufolge war diese 2020 stetig gesunken, bis sich zum Jahresende im November (+ 5 Prozent) und Dezember (+ 18 Prozent) eine Trendumkehr abzeichnete. 2021 habe sich dieser Anstieg mit Ausnahme des Januars (- 5 Prozent) fortgesetzt. Im Februar (+ 30 Prozent) und März (+ 37 Prozent) stieg die Zahl jeweils deutlich gegenüber dem jeweiligen Vormonat.
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