- Von Andreas Harms
- 22.04.2024 um 12:44
Auch wenn Zahl und Heftigkeit von Schäden derzeit zunehmen, sollten die Privatwirtschaft und vor allem die Versicherungsbranche diese Probleme allein in den Griff bekommen. Den Staat dabei um Hilfe zu bitten, ist falsch. Das findet zumindest Edgar Puls, Chef des Industrieversicherers HDI Global und Vorstandsmitglied beim Mutterkonzern Talanx, in einem Interview mit dem „Handelsblatt“.
Der Staat könne nicht unendlich Geld bereitstellen, gibt der Manager zu bedenken. Weshalb er es wichtig findet, dass man viele Risiken bestmöglich privatwirtschaftlich absichern sollte. Sprich: über Versicherer. Allerdings sei die Zeit der steigenden Prämien angesichts der zunehmenden Schäden durch Naturkatastrophen noch nicht vorbei. In seinen Augen der Preis für den Klimawandel.
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Versicherer sollten mit den von ihnen versicherten Unternehmen zusammenarbeiten. In Puls‘ Augen ist das zumindest bei seinem Konzern bereits der Fall: „Wir versuchen auf Basis einer individuellen Risikobetrachtung gemeinsam mit den Kunden, eine ausgewogene Balance aus Präventionsmaßnahmen, Selbstbehalten und Versicherungsprämien zu finden.“
Allerdings räumt Puls auch ein, dass man zuweilen Geduld braucht. Denn in manchen rasant entwickelnden Geschäftsgebieten dauert es offenbar eine gewisse Zeit, um das nötige Know-how aufzubauen, damit man sie vernünftig versichern kann. Hier nennt er als Beispiele Windparks an Land und auf dem Wasser, Solar- und Wasserstoffanlagen und Batterien als Energiespeicher.
Aber auch das derzeit das von manchen Unternehmen heiß erforschte autonome Fahren erschaffe eine neue Welt, in der man sich erst einmal zurechtfinden müsse. „Wenn ein Sensor in vielen Tausend Autos verbaut wird und ein Schadensfall eintritt, betrifft es nicht nur einen Fahrzeughalter, sondern möglicherweise viele Hundert Autos“, so Puls. Weshalb er Unternehmen bittet, sie mögen Versicherer doch möglichst früh in ihre Projekte einbinden.
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