Maschinen im Airbus Werk in Finkenwerder: Die deutschen Industrieversicherer hinken bei der Digitalisierung hinterher. © picture alliance/Christian Charisius/dpa
  • Von Juliana Demski
  • 17.12.2019 um 12:44
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 02:15 Min

Die deutschen Industrieversicherer bewerten ihre digitale Fähigkeiten zunehmend realistischer: Während sich vor zwei Jahren noch rund jeder dritte nationale Anbieter als überdurchschnittlich digital bezeichnete, tun dies heute nur noch 5 Prozent. Die Lücke zwischen ihnen und den internationalen Unternehmen droht damit größer zu werden, wie eine aktuelle Studie zeigt.

Nur 5 Prozent der Industrieversicherer hierzulande bewerten ihren Digitalisierungsgrad über die Wertschöpfungskette als überdurchschnittlich. Vor zwei Jahren teilte noch jedes dritte Unternehmen diese Einschätzung, wie die Studie „State of Play – Vol. 2“ des Risikoberaters Marsh und der Strategieberatung Oliver Wyman zeigt.

Zu dieser Einschätzung habe beigetragen, dass die Konkurrenz nun digital besser und sichtbarer sei: „Die Einordnung der eigenen digitalen Fähigkeiten wird realistischer“, teilen die Autoren mit.

Die hiesigen Anbieter müssen sich in einem international geprägten Markt erwehren, stellen die Studienexperten klar. Kunden möchten zum Beispiel nicht nur einen Standort absichern, sondern Deckungen für ihr Gesamtgeschäft, wenn sie internationale Produktionsstandorte oder Kundenbeziehungen ihr Eigen nennen. Die Folge: Konkurrenz droht auch von ausländischen Anbietern.

Immerhin: Zwischen 15 und 45 Prozent der Versicherer aus dem Inland sehen sich bei Technologien wie Big-Data-Analytics, künstlicher Intelligenz oder maschinellem Lernen als führend im Branchenvergleich beziehungsweise schätzen ihre Fähigkeiten als voll ausgebaut ein.

„Es ist insgesamt positiv zu bewerten, dass der interne Ausbau über alle genannten digitalen Technologien tatsächlich voranschreitet und damit auch eine klarere Positionierung und Wettbewerbsvorteile einzelner Anbieter im Markt abzusehen sind“, so Jens-Daniel Florian, einer der Studienautoren von Marsh. Mit einer großen Portion Skepsis schaut Florian allerdings darauf, dass sich auch jeweils jedes siebte Versicherungsunternehmen in den doch nahezu unerschlossenen Technologien IoT und Blockchain als erfahren sieht.

Digitale Schnittstellen zu Kunden und Maklern weiter ausgebaut

In den nächsten zwei bis drei Jahren wollen die Industrieversicherer laut Studie Beträge von jeweils unter einer bis zu 100 Millionen Euro primär in Big-Data-Analytics, künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen investieren. Insgesamt plant jedes zweite Unternehmen, mehr als 10 Millionen Euro in die digitalen Technologien zu investieren. Jedes fünfte will mehr als 10 Millionen Euro für Big-Data-Analytics ausgeben. Für künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen möchte im Durchschnitt jeder siebte Versicherer diesen Betrag in die Hand nehmen.

autorAutorin
Juliana

Juliana Demski

Juliana Demski gehörte dem Pfeffi-Team seit 2016 an. Sie war Redakteurin und Social-Media-Managerin bei Pfefferminzia. Das Unternehmen hat sie im Januar 2024 verlassen.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

Pfefferminzia Logo rgb
Suche
Close this search box.
Zuletzt hinzugefügt
Wie die Zukunft der bAV aussieht
Handelsblatt Jahrestagung bAV 2024

Wie die Zukunft der bAV aussieht

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden
AfW-Vermittlerbarometer: Nachhaltigkeit

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden

Zuletzt hinzugefügt
„Ich stelle eine echte Verbindung zu meinen Kunden her“
Interview-Reihe „Auf dem Weg zum Unternehmer“

„Ich stelle eine echte Verbindung zu meinen Kunden her“

„Mein Schweinehund ist einfach ein bisschen kleiner“
Interview-Reihe „Auf dem Weg zum Unternehmer“

„Mein Schweinehund ist einfach ein bisschen kleiner“

Skip to content