Sven Schönfeld ist Vertriebschef bei der Beratungsplattform Thinksurance. © Thinksurance
  • Von Manila Klafack
  • 24.06.2022 um 08:12
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Als reiner Vergleichsrechner für Gewerbeversicherungen gestartet, ist Thinksurance heute eine ganzheitliche Beratungsplattform, die sich auf die Fahnen geschrieben hat, jeden Vermittler im Geschäft mit Gewerbe- und Industrieversicherungen zu unterstützen. Wie genau die jetzt überarbeitete Plattform das leistet, erklärt Sven Schönfeld, Chief Sales Officer bei Thinksurance, im Gespräch.

Allerdings entstehen ständig neue Berufsfelder, zum Beispiel bei Freiberuflern aber auch kleineren Gewerbetreibenden etwa durch Mischbetriebe. Wie kann die Software das abbilden?

Geht es an einer Stelle mit den Fragen nicht weiter, kann ein Notizfeld genutzt werden. Anschließend geht die Voranfrage automatisiert an Versicherer. Dabei werden im Vorfeld zum Beispiel bereits die Annahmerichtlinien der Gesellschaften berücksichtigt. So verschickt das System keine Anfragen, die aufgrund bestimmter Restriktionen ohnehin abgelehnt werden. Auf Basis von vergangenen Anfragen werden dem Vermittler passende Versicherer vorgeschlagen, die zu dem speziellen Fall mit größter Wahrscheinlichkeit ein Angebot abgeben. Die Software kann also beides: Mischbetriebe, aber auch Ausschreibungen, wenn es komplexer wird.

Damit gewinnen Vermittler und Versicherer Zeit…

Genau, nach unserer Berechnung bringt dieses Vorgehen eine Zeitersparnis von rund 80 Prozent im kompletten Prozess. Die Rückfragequote kann sich deutlich verringern. Angesichts des Fachkräftemangels, der auch vor den Vermittlerunternehmen, Maklerhäusern und Underwriter-Abteilungen der Versicherer nicht Halt macht, ist das sicher positiv zu bewerten. Ähnlich sieht es beim Vermittler aus. Die administrative Verwaltung inklusive des täglichen Papierkrams und der manuelle Aufwand sinken spürbar. Daten werden z. B. nur einmal eingegeben – und stehen dann dauerhaft zur Verfügung.

Mit welchen Schwierigkeiten hatten Sie während der Entwicklung zu kämpfen?

Da wir eine zukunftsfähige, robuste und flexible Architektur aufbauen wollten, gab es diverse Herausforderungen. Die anonyme und geschützte Verarbeitung der Daten ist etwa ein wichtiger Punkt, ebenso das Bereitstellen von Schnittstellen für Maklerverwaltungsprogramme und die IT-Struktur der Versicherer. Und wie bereits erwähnt, wir wollen den Vermittler mit einer intuitiv zu bedienenden Plattform in die Lage versetzen, das Risiko seines Kunden sicher und umfassend bewerten und absichern zu können.

Inwiefern hat die Corona-Pandemie die Neugestaltung der Plattform beeinflusst?

Durch die Kontaktbeschränkungen fiel bekanntermaßen der persönliche Kontakt zwischen Unternehmer und Versicherungsvermittler zeitweilig weg. Üblicherweise schaut sich ein Vermittler vor Ort das Unternehmen inklusive Gebäude an. Damit lassen sich die Risiken besser erfassen. Das ist zwar immer noch der beste Weg, doch vor allem bei kleineren Gewerben können unsere Fragebögen plus Fotos hier einen digitalen Ersatz liefern. Ist sich der Vermittler hinsichtlich der Risikobewertung unsicher, greifen wir ihm unter die Arme, beziehungsweise der Vertrieb oder Pool, an den er angeschlossen ist.

Welche Projekte stehen als Nächstes an?

Eines der wichtigsten Projekte ist die Umsetzung der DIN-Norm 77235. Für Gewerbemakler ergibt sich daraus eine neue Form der Beratung gemäß dieser normierten Risiko- und Finanzanalyse. Unser Ziel: Eine transparente, unabhängige Analyse der Finanz- und Risikoanalyse von Unternehmen und Unternehmern zu schaffen. Für Vermittler, Vertreter und Banken wollen wir zudem eine nie dagewesene Möglichkeit der digitalen und kundenzentrierten Beratung ermöglichen.

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Manila Klafack

Manila Klafack war bis März 2024 Redakteurin bei Pfefferminzia. Nach Studium und redaktioneller Ausbildung verantwortete sie zuvor in verschiedenen mittelständischen Unternehmen den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.

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