- Von Juliana Demski
- 19.01.2021 um 11:41
Die Corona-Krise hat dafür gesorgt, dass viele Manager die Gefahren für ihr Unternehmen plötzlich ganz anders einschätzen als zuvor. So lautet das zentrale Ergebnis des aktuellen „Risikobarometers“ der Allianz. Die Bewältigung von Pandemien ist danach innerhalb eines Jahres von Platz 17 auf Platz 2 gesprungen. Den ersten Platz belegen noch immer Betriebsunterbrechungen; Hacker-Angriffe rutschten vom zweiten auf den dritten Rang.
Dazu sagte Joachim Müller, Chef des zur Allianz gehörenden Industrieversicherers Global Corporate & Specialty (AGCS ) gegenber der Deutschen Presseagentur: „Betriebsunterbrechung, Pandemie und Cyber sind stark miteinander verknüpft und zeigen die wachsende Verwundbarkeit unserer hochgradig globalisierten und vernetzten Welt auf.“ Er nenne es deshalb auch das „Covid-19-Trio“.
„Corona hat auch bei Maklern das Bewusstsein für Risiken geschärft“
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„Cyber-Risiken können existenzvernichtend sein“
Aber auch andere Risiken empfinden Manager seit der Corona-Krise als problematischer. Nach oben kletterten unter anderem Marktveränderungen auf den vierten Platz – laut den Studienautoren ein Indiz für die Sorge vor Insolvenzwellen – sowie makroökonomische Entwicklungen (Platz 8) und politische Gewalt (Platz 10).
Interessant ist auch: Während der Klimawandel vor der Pandemie noch für Aufsehen sorgte, rutschte er innerhalb eines Jahres von Platz 7 auf Platz 9. Joachim Müller geht jedoch nicht davon aus, dass das Thema Klimawandel nun wieder langfristig in den Hintergrund rücken wird: „Mit der Umsetzung der Impfprogramme wird die Pandemie beherrschbarer werden, und der Klimawandel wird im Jahr 2021 wieder als Priorität auf der Agenda des Managements stehen.“
Extremszenarien werden zunehmen
Müllers Appell: „Während die Pandemie viele Länder auf der ganzen Welt weiterhin fest im Griff hat, müssen wir uns auf häufigere Extremszenarien einstellen.“ Als Beispiele nannte er unter anderem „einen globalen Cloud-Ausfall oder Cyber-Angriff, Naturkatastrophen aufgrund des Klimawandels oder sogar einen weiteren Seuchenausbruch“.
Für die Studie befragt AGCS jedes Jahr Geschäftsführer und Vorstände, Risikomanager, Makler und Versicherungsexperten sowohl auf internationaler als auch auf nationaler Ebene. In diesem Jahr waren es 2.769 Experten für Unternehmensgefahren aller Art aus 92 Ländern. So deckten sie laut der Deutschen Presseagentur im Inland auch eine Besonderheit auf: So schätzen Manager in Deutschland die Risiken von Cyber-Angriffen noch immer als gefährlicher ein als als Pandemiegefahren.
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