- Von Manila Klafack
- 18.03.2020 um 13:54
Was ist geschehen?
Im Jahr 2017 stahlen Einbrecher eine für 4,2 Millionen Euro versicherte Goldmünze, die sogenannte Big Maple Leaf, aus dem Berliner Bode-Museum. Über ein nicht gesichertes Fenster konnten sie in das Gebäude gelangen und so die wertvolle Münze stehlen. Sie war seit 2010 eine Leihgabe des Düsseldorfer Kunstsammlers Boris Fuchsmann.
Allianz soll 4,2 Millionen Euro für wertvolle Goldmünze zahlen
Bei einem Streitwert ab 1.840 Euro ziehen Deutsche vors Gericht
3,36 Millionen Euro standen jetzt noch als Schadenersatz durch den Versicherer im Raum. Fuchsmann hatte bereits 800.000 Euro von der Allianz erhalten und klagte nun gemeinsam mit der Stiftung Preußischer Kulturbesitz als Träger des Bode-Museums auf weiteren Schadenersatz – und scheiterte.
Das Urteil
Das Landgericht Berlin entschied Medienberichten zufolge in einem noch nicht rechtskräftigen Urteil zugunsten der Allianz. Das Gericht habe seine Entscheidung gegen den Kläger damit begründet, dass das Museum nachlässig mit den Sicherungsmaßnahmen umgegangen sei. Die elektronische Überwachung des besagten Fensters sei bereits länger defekt gewesen. Dies habe das Risiko erhöht und sei vom Museum nicht durch andere Maßnahmen zur Sicherung ausgeglichen worden.
Daraus resultiere, „dass sich auch der Eigentümer der Goldmünze diese Gefahrerhöhung mit der Folge zurechnen lassen müsse, dass der vertragliche Leistungsanspruch gegen den Versicherer ausgeschlossen sei“, wird aus der Urteilsbegründung zitiert. Die Stiftung prüfe weitere Schritte gegen das Urteil – eine Berufung beim Kammergericht ist demnach möglich.
Bereits im Februar fiel das Urteil im Strafprozess gegen insgesamt vier Angeklagte (wir berichteten). Die Stiftung hatte damals mitgeteilt, dass sie die Auffassung des Geschädigten teile, „dass die Versicherung Allianz aufgrund des Versicherungsvertrags verpflichtet ist, dem Eigentümer den Schaden vollständig zu ersetzen“.
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