- Von Karen Schmidt
- 05.02.2020 um 14:19
Gut 71 Prozent der Versicherer sehen Insurtechs im Bereich der Gewerbeversicherung als Wettbewerber an. Bis Ende 2021 werden die Start-ups mit den Etablierten entweder um das Maklermandat kämpfen (rund 40 Prozent), in Form eines Assekuradeurs (23 Prozent) als Konkurrent auftreten oder gar als eigenständiger Versicherer (rund 9 Prozent), erwarten die Vorstände und Führungskräfte der Versicherungsindustrie. 80 davon befragte die Unternehmensberatung EY Innovalue im Rahmen eines Versicherungsroundtables Ende 2019.
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Ein weiteres Ergebnis: Die große Mehrheit der Versicherer, rund 89 Prozent, sehen in der Gewerbeversicherung einen strategischen Wachstumsmarkt – sowohl analog als auch digital. Den digitalen Abschluss standardisierter Gewerbepolicen halten rund 82 Prozent der Versicherer für (stark) im Kommen; nur rund 19 Prozent sehen das Potenzial hier als gering oder sehr gering an.
„Aufgrund verschiedener Einflussfaktoren, wie beispielsweise des anhaltenden Drucks auf die Lebensversicherung, ist das Kompositgeschäft insgesamt hart umkämpft. Neben den Standard-Privatkundenprodukten haben die meisten Versicherer zumindest das standardisierbare Gewerbegeschäft auf ihrer Wachstums-Agenda“, sagt Julia Palte, Partner bei EY Innovalue.
Kooperationen im Bereich Technik und Prozesse
Ihrer Ansicht nach werden sich dabei diejenigen Unternehmen durchsetzen, die neben dem Vertriebszugang und wettbewerbsfähigen Konzepten vor allem über effiziente und digitale Prozesse verfügten. „Da effiziente Prozesse und die zu Grunde liegenden Technologien und erforderlichen Schnittstellen aktuell oft einer großen Baustelle gleichen, sind gerade in diesem Bereich Kooperationsansätze mit potenzialstarken Insurtechs zu prüfen“, empfiehlt Palte.
Von der Digitalisierung betroffen ist auch die Beratung von Gewerbekunden. „Aus unserer Gewerbe-Studie von 2019 wissen wir, dass auch die digitale Beratung bei Gewerbeversicherungen zunehmend an Bedeutung gewinnt. Die unter Zuhilfenahme digitaler Medien durchgeführten Beratungen haben sich innerhalb eines Jahres auf 28 Prozent mehr als verdoppelt“, so Palte.
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