- Von Redaktion
- 14.05.2019 um 17:15
In den Bereichen Cyber, Umwelt, Demografie und Medizin haben sich in der letzten Zeit viele neue Risiken entwickelt. Der Versicherungsschutz von Kunden ist mit diesen neuen Herausforderungen aber nicht mitgewachsen, dadurch haben sich Versorgungslücken bei Versicherungskunden entwickelt. Das geht aus dem World Insurance Report 2019 von Capgemini und der Efma hervor.
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International sind weniger als 25 Prozent, in Deutschland unter 30 Prozent der Geschäftskunden danach der Meinung, dass sie über eine ausreichende Deckung verfügen, um gegen ein von diesen Makrotrends ausgehendes Risiko abgesichert zu sein. Unter den deutschen und internationalen Privatkunden verfügen weniger als 15 Prozent über eine ausreichende Absicherung.
Die meisten Versicherer hätten laut Report bislang nur zögerlich auf diese Trends reagiert und ihre Kunden dafür gewappnet. Von den Lebens- und Krankenversicherern gaben weniger als 40 Prozent – in Deutschland sogar unter 30 Prozent – an, eine Pipeline mit neuen Produkten aufgebaut zu haben, um aufkommende Risiken umfassend abzudecken.
„Die Versicherer haben sich lange Zeit auf die Transformation ihrer Kernsysteme konzentriert. Jetzt erwarten ihre Kunden Antworten auf neue Entwicklungen: Ihre Absicherungsbedürfnisse sind durch jüngst gewachsene Risiken gestiegen und sie wünschen sich individuellere Angebote. Dem können die Versicherer nur mit neuen Technologien nachkommen“, sagt Joachim Rawolle, Leiter technologische Lösungen für Geschäftskunden im Bereich Versicherungen bei Capgemini.
Erhebliche Versorgungslücken
Als Beispiel für die Schwere der Versorgungslücken geben die Analysten den Cyber-Bereich an. Der Bericht schätzt die Gefahr von Cyber-Angriffen international für 83 Prozent der privaten Versicherungskunden als mittel bis hoch ein – nur 3 Prozent seien umfassend dagegen abgesichert. In Deutschland sehe es hier etwas besser aus: Hier seien 72 Prozent der Privatkunden mittel- bis hochgradig gefährdet und 4 Prozent gegen Cyber-Angriffe geschützt.
Die Kunden zeigen sich dabei offen für Neues. So gab mehr als die Hälfte (58 Prozent international, 53 Prozent in Deutschland) an, dass sie bereit sind, neue Versicherungsmodelle auszuprobieren. Im Gegenzug für bessere Services zur Risikokontrolle und -prävention würden international 37 Prozent der Kunden – in Deutschland nur 27 Prozent – mit großer Bereitschaft zusätzliche Daten austauschen. Das Problem: Nur 27 Prozent der Versicherer international und 35 Prozent in Deutschland können Echtzeitdaten für die Risikomodellierung zu nutzen.
„Die Zukunft der Versicherung liegt in Partnerschaften“, ist Vincent Bastid, Generalsekretär der Efma, daher überzeugt. „Versicherungsanbieter müssen mit Partnern kooperieren, die über ein hohes Maß an technologischem Fachwissen verfügen – von Künstlicher Intelligenz bis hin zur fortgeschrittenen Analytik.“
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