- Von Manila Klafack
- 04.07.2018 um 13:33
Flugzeuge bleiben noch am ehesten unbeschadet, wenn etwas auf dem Rollfeld schiefgeht. So treten auf hiesigen Airports vor allem Schäden an Flughafenfahrzeugen auf – mit 31,4 Prozent sind es knapp ein Drittel aller Schäden, die sich 2017 auf deutschen Flughäfen ereigneten. Mehr als jeder zweite dieser Schäden ist auf Kollisionen mit Schleppern, Gepäckwagen, Hubarbeitsbühnen oder Waschanlagen zurückzuführen (56,1 Prozent). Das hat eine Analyse von AGCS, dem Industrieversicherer der Allianz ergeben. Diese beruht auf 523 Schadenfällen an 14 deutschen Flughäfen aus dem vergangenen Jahr.
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Dahinter folgen Schäden an Flugzeugen, die knapp ein Fünftel aller Schadenfälle ausmachen. Beschädigungen beim Be- und Entladen gehören hier mit 22,7 Prozent zu den Hauptursachen.
Rund jeder zehnte Schaden betrifft Menschen
In 11,3 Prozent der untersuchten Fälle sind Personen von Schäden betroffen. Sie sollten sich vor allem beim Gang über Rollbänder, Fluggastbrücken oder das Vorfeld in acht nehmen, empfehlen die Experten von AGCS. In rund 70 Prozent aller Personenschäden kam es in diesem Bereich zu Stürzen und Verletzungen. Unfälle während der Fahrt, zum Beispiel mit dem Flughafenbus, sind mit 11,2 Prozent deutlich seltener.
Beschädigungen an den Privatautos der Fluggäste treten in 9,6 Prozent der Fälle auf – diese geschehen meist im Parkhaus. Bei 28 Prozent dieser Schäden waren Kollisionen mit Schranken die Ursache. Aber auch geparkte Autos können etwa durch Wasser, das von der Decke tropft, beschädigt werden. 16 Prozent der Fälle gehen darauf zurück.
46.282 Euro für ein beschädigtes Flugzeug
Zurück aufs Rollfeld: Im Durchschnitt hat ein Schadenfall am Flugzeug exakt 46.282 Euro gekostet. „Schäden an Flugzeugen können aber auch schnell im hohen siebenstelligen Bereich zu Buche schlagen“, sagt AGCS-Manager Till Kürschner. Das Gros der Schadensummen ist jedoch vergleichsweise gering. In 46 Prozent der Fälle liegt der Schadenbetrag bei unter 1.000 Euro, 34 Prozent der Schadenfälle liegen im 4-stelligen Bereich.
Monate Februar und November am wenigsten schadenanfällig
Besonders viele Schadenfälle traten laut Studie im April und Juni auf. Dagegen war es im Februar und November deutlich ruhiger. „April und Juni sind die Monate, an denen nach zuvor ruhigeren Flugperioden wieder Hochbetrieb an den Flughäfen herrscht“, erklärt Holger Fellmann. Februar und November seien dagegen keine klassischen Flugreisemonate und deshalb weniger schadenanfällig.
Diese Ergebnisse der Untersuchung von deutschen Flughäfen decken sich mit der weltweiten Analyse, die die AGCS jedes Jahr vornimmt. Demnach machen Vorfälle auf dem Vorfeld weltweit fast ein Fünftel (18 Prozent) der Luftfahrtschäden nach Anzahl und 15 Prozent nach Wert aus.
Die aktuelle Ausgabe der „AGCS Global Claims Review“ kann hier eingesehen werden.
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