CDU-Bundestagsabgeordneter Carsten Brodesser will am bisherigen Aufsichtssystem der 34f-Vermittler durch die Gewerbeämter und die IHKn festhalten. © Deutscher Bundestag/Thomas Koehler
  • Von Manila Klafack
  • 03.03.2020 um 10:21
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 01:25 Min

Der CDU-Finanzexperte Carsten Brodesser sieht einen Wechsel des Aufsichtsregime bei 34f-Vermittlern kritisch. Eine Verlagerung der Zuständigkeiten von den Industrie- und Handelskammern zur Bafin habe keinen Mehrwert, sagte Brodesser im Bundestag. Ein Wechsel sei bürokratisch und teuer.

In der großen Koalition gibt es Unstimmigkeiten darüber, wie die staatliche Aufsicht von 34f-Vermittlern künftig angesiedelt werden soll. Während das SPD-geführte Bundesfinanzministerium die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) hier als richtige Stelle sieht, will die CDU/CSU am bisherigen System der Gewerbeämter und der Industrie- und Handelskammern festhalten.

Das jedenfalls zeigt eine Rede des CDU-Bundestagsabgeordneten Carsten Brodesser vom 12. Februar im Bundestag. Unter zustimmenden Kommentaren von FDP-Abgeordneten konstatierte Brodesser:

„Die Beaufsichtigung dieser Berater und Vermittler geschieht seit Jahren durch die Gewerbeämter sowie durch die Industrie- und Handelskammern in den Ländern. Sie prüfen vor der Erlaubniserteilung die fachliche und persönliche Befähigung der Vermittler und fordern ohne Ausnahme von jedem Vermittler im Rahmen der Finanz- anlagenvermittlungsverordnung einen jährlichen Prüfungsbericht ein. Dies geschieht dezentral, kostengünstig und lückenlos.“

Würde dieses Mandat auf die Bafin übertragen, müsse die Frage nach dem Mehrwert gestellt werden und der damit verbundenen Bürokratie sowie von zusätzlichen Kosten, so Brodesser. „Eine teilweise Übertragung der Aufsichtskompetenz auf die Bafin, wie im Koalitionsvertrag vereinbart, sollte sich meines Erachtens auf die Einhaltung des Prüfungskatalogs der dezentralen Aufsichtsbehörden beschränken“, führte der CDU-Abgeordnete aus.

Bafin soll über Qualitätsstandards wachen

Alles andere könnte „in den bewährten Händen der Gewerbeämter und der IHKs verbleiben“. Die Qualitätsstandards dieser Aufsicht würden laut Brodesser dann von der Bafin gewährleistet werden.

Aktuell hängt der BMF-Entwurf zum Aufsichtswechsel in der Ressortabstimmung, wie „Fonds professionell“ unter Berufung auf eine entsprechende Aussage aus dem Ministerium berichtet. Der Vermittlerverband AfW begrüßt dem Bericht zufolge die neuen Vorschläge zum Thema.

„Seitens des AfW wird – das ist bekannt – der geplante Aufsichtswechsel äußerst kritisch gesehen. Wir fordern eine einheitliche Aufsicht aller unabhängigen Versicherungs-, Immobiliardarlehens- und Finanzvermittler mit gewerberechtlicher Zulassung unter dem Dach der IHKen”, wird der Verband zitiert. Würde Brodessers „pragmatischer Vorschlag” umgesetzt, hätte das die Unterstützung des AfW, so der Verband weiter.

autorAutorin
Manila

Manila Klafack

Manila Klafack war bis März 2024 Redakteurin bei Pfefferminzia. Nach Studium und redaktioneller Ausbildung verantwortete sie zuvor in verschiedenen mittelständischen Unternehmen den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

Pfefferminzia Logo rgb
Suche
Close this search box.
Zuletzt hinzugefügt
Wie die Zukunft der bAV aussieht
Handelsblatt Jahrestagung bAV 2024

Wie die Zukunft der bAV aussieht

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden
AfW-Vermittlerbarometer: Nachhaltigkeit

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden

Zuletzt hinzugefügt
„Ich stelle eine echte Verbindung zu meinen Kunden her“
Interview-Reihe „Auf dem Weg zum Unternehmer“

„Ich stelle eine echte Verbindung zu meinen Kunden her“

„Mein Schweinehund ist einfach ein bisschen kleiner“
Interview-Reihe „Auf dem Weg zum Unternehmer“

„Mein Schweinehund ist einfach ein bisschen kleiner“

Skip to content