- Von Juliana Demski
- 25.10.2022 um 15:48
Kürzlich kündigte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach erneut steigende Beiträge in der gesetzlichen Krankenversicherung an (wir berichteten). Anders als bisher brauchen die Krankenkassen ihre Versicherten nicht mehr darüber zu informieren, berichtet das Vergleichsportal Check24.
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Konkret gehe es um die Pflicht der Versicherer, ihre Kunden per Brief über erhöhte Beiträge aufzuklären. Diese habe die Regierung im Rahmen des kürzlich beschlossenen GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes bis zum 30. Juni 2023 ausgesetzt.
Daniel Güssow, Managing Director Gesetzliche Krankenkassen bei Check24, nennt den Schritt einen „schweren Eingriff in die bisher geltenden Wettbewerbsgrundsätze der Krankenkassen“, der „bei Versicherten zu einem Vertrauensverlust führen“ könne.
„In dem Moment, in dem die Beiträge ein Rekordniveau erreichen, fehlt die wichtigste Möglichkeit für gesetzlich Versicherte, sich transparent über ihren kassenindividuellen Zusatzbeitrag informieren zu lassen“, so Güssow weiter.
Transparenz über Durchschnittsbeitrag „fällt weg“
Das bisher verpflichtende Informationsschreiben an die Versicherten enthielt dabei nicht nur Informationen über die Beitragsanpassungen der jeweiligen Krankenkasse, sondern stellte auch den durchschnittlichen Zusatzbeitrag eindeutig heraus. Damit sollte sichergestellt werden, dass Versicherte Wechselmöglichkeiten erkennen. Diese Transparenz falle nun weg, ergänzt Check24.
Zusätzlich sei zu befürchten, „dass durch die Aufhebung der gesonderten Informationspflicht die finanziellen Belastungen für die Versicherten sogar noch steigen werden“. Das Vorhaben setze einen Anreiz für alle gesetzlichen Krankenkassen, den Beitragssatz unmittelbar auf das maximal mögliche Maß anzuheben, da Kunden nicht individuell über die Anpassung informiert werden müssten, schreibt das Vergleichsportal weiter.
Güssows Tipp lautet daher: „Versicherte sollten unbedingt die Zusatzbeiträge der gesetzlichen Krankenkassen vergleichen.“
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