Wie wichtig Nachhaltigkeit beim Thema Altersvorsorge wird, berichtet Jens Göhner, Leiter Produkt- und Vertriebsmarketing Vorsorge und Investment bei der Stuttgarter. © Die Stuttgarter
  • Von Lorenz Klein
  • 26.06.2019 um 11:02
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Die Debatten über Klimawandel, Plastikmüll-Schwemme und umstrittene Waffenexporte in Krisenregionen wirkt sich zunehmend auch auf die Versicherungswirtschaft aus. „Viele unserer Geschäftspartner berichten uns, dass das Thema Nachhaltigkeit in ihren Kundengesprächen immer wichtiger wird“, sagt Jens Göhner, Leiter Produkt- und Vertriebsmarketing Vorsorge und Investment bei der Stuttgarter Versicherung. Wie der Versicherer damit umgeht, sagt er im Interview mit Pfefferminzia.

Pfefferminzia: Die Themen Nachhaltigkeit und ethisches Verhalten werden hierzulande immer wichtiger – man denke nur an die hochpolitischen Debatten über Klimawandel, Plastikmüll oder auch Waffenexporte in Krisenregionen. Inwieweit machen sich Nachhaltigkeit und ethisches Verhalten in der Kapitalanlage und in der Risikoabsicherung bemerkbar?

Jens Göhner: Dieser Trend macht sich insofern bemerkbar, als das Interesse steigt. Viele Kunden und Vermittler finden in ihrem persönlichen Umfeld Bereiche, in denen Nachhaltigkeit bereits eine wichtige Rolle spielt. Immer mehr Menschen pflegen einen nachhaltigen Lebensstil und engagieren sich in Sachen Umwelt und Soziales. Zum Beispiel achten viele beim Einkaufen bewusst auf Bio-Lebensmittel oder auf fair gehandelte Produkte. Oder sie beziehen bewusst Öko-Strom. Auch bei der Altersvorsorge bestimmt Nachhaltigkeit zunehmend die Wertvorstellungen der Kunden. Deshalb gewinnt das Thema auch hier immer weiter an Bedeutung.

Woran machen Sie dies konkret fest?

Wir bemerken, dass Vermittler und Kunden gezielt nach Produkten fragen, die nachhaltige Kriterien berücksichtigen. Besonders häufig kommt das bei Kapitalanlageprodukten vor, die zur Altersvorsorge genutzt werden. Wir bieten mit unserer „GrüneRente“ seit 2013 eine nachhaltige Altersvorsorgelösung an.

Welche Vorteile hat es für Makler einerseits und Kunden andererseits, sich mit „grünen“ Versicherungsprodukten zu befassen?

Vermittler profitieren von einem attraktiven vertrieblichen Potenzial. Viele unserer Geschäftspartner berichten uns, dass das Thema Nachhaltigkeit in ihren Kundengesprächen immer wichtiger wird. Nachhaltigkeit und Altersvorsorge sind unserer Meinung nach große Zukunftsthemen. Mit unserer GrüneRente treffen wir die Wertvorstellungen dieser äußerst attraktiven weil großen und kaufkräftigen Zielgruppe. Kunden sichern sich damit ihre eigene Zukunft ab und gleichzeitig tun sie etwas für die Zukunft der nachfolgenden Generationen. Wir glauben, beides zu tun ist eine tolle Sache. Und der Erfolg gibt uns recht.

Wie schaut es denn mit der vertrieblichen Bilanz aus?

Im vergangenen Jahr nutzte ungefähr jeder zehnte unserer Kunden die Möglichkeit, seine Vorsorge als GrüneRente abzuschließen. Seit 2013 wurden über 10.000 Verträge abgeschlossen. Die Summe der eingenommenen Beiträge beläuft sich inzwischen auf insgesamt 58 Millionen Euro. Diese positive Entwicklung zeigt uns, dass unser Konzept zur nachhaltigen Altersvorsorge die Menschen überzeugt.

Naturgemäß sind manche Menschen schwerer zu überzeugen als andere. Welche Bedenken und Hindernisse gilt es hier noch im Vertrieb zu beseitigen?

Beim Thema Nachhaltigkeit schauen Verbraucher generell sehr genau hin. Zu Recht: Begriffe wie „Nachhaltigkeit“ oder ethisches Verhalten werden ja durchaus unterschiedlich ausgelegt. Deswegen ist es aus unserer Sicht notwendig, offen und transparent zu kommunizieren, was wir darunter verstehen. Wir lassen uns bei unserem Nachhaltigkeitsinvestment freiwillig und regelmäßig vom Institut für nachhaltiges, ethisches Finanzwesen (INAF) unabhängig prüfen. Und wir informieren unsere Kunden jährlich mit einem detaillierten Anlagebericht über die nachhaltigen Investitionen im Rahmen der GrüneRente. Hier legen wir dar, in welche Projekte investiert wurde. So kann jeder nachvollziehen, dass dieses Produkt für eine nachhaltige und transparente Kapitalanlage steht.

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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