- Von Redaktion
- 14.07.2016 um 17:37
Ein Viertel der untersuchten Standmitteilungen hätten nicht einmal die gesetzlichen Vorgaben vollständig erfüllt. Es fehlten beispielsweise die Leistung im Todesfall sowie bei Ablauf zuzüglich der garantierten Überschüsse. Das ergab eine Untersuchung des Martwächter-Teams der Verbraucherzentrale Hamburg. Diese hat darüber nun die Aufsichtsbehörde Bafin informiert.
Außerdem nenne kein Versicherer die Summe der insgesamt eingezahlten Beiträge. „Diese Information fehlt in allen untersuchten Standmitteilungen. Unserer Ansicht nach benötigen Verbraucher diese aber, um den Vertrag umfassend beurteilen zu können“, so Sandra Klug, Leiterin des Hamburger Marktwächter-Teams.
Außerdem würden Verbraucher in drei von vier der untersuchten Standmitteilungen nicht erfahren, wie viel sie garantiert ausgezahlt bekommen, wenn sie ihren Vertrag beitragsfrei stellen.
Ein weiteres Problem seien die verwendeten Begriffe: Ein Überschuss sei nicht bei allen Versicherern ein Überschuss. Manchmal heiße er Gewinnguthaben, mal Bonussumme oder mal Ansammlungsguthaben. Das erschwere den Vergleich von Policen verschiedener Anbieter.
„Die Informationen in den Standmitteilungen bei Lebensversicherungen sind unzureichend. Verbraucher sollen diese Mitteilungen lesen und auch verstehen können. Damit das gelingt, sollte ein verständlicher Standard für alle Lebensversicherer vorgeschrieben werden, der alle wichtigen Informationen, wie den derzeitigen Versicherungsbeitrag, die insgesamt eingezahlten Beiträge und die garantierte Leistung umfasst“, meint Dorothea Mohn, Leiterin Team Finanzmarkt beim Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV).
Im Zeitraum Juni 2015 bis Februar 2016 erhielt das Hamburger Marktwächter-Team Standmitteilungen zu rund 900 Verträgen von Verbrauchern aus Beratungsgesprächen oder direkt per Post. Insgesamt hat das Team dadurch von 48 der rund 90 Lebensversicherer in Deutschland mindestens eine Standmitteilung erhalten und ausgewertet.
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