Wer einem Bürojob nachgeht, kann sich glücklich schätzen – zumindest, wenn es um den Zugang zur Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) geht. Handwerkliche Berufe haben es hier deutlich schwerer, weil sie höhere Risiken mitbringen. © picture alliance / empics | Philip Toscano
  • Von Lorenz Klein
  • 04.05.2022 um 17:10
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Das Analysehaus Morgen & Morgen hat ein neues Rating zur Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) vorgelegt. Demnach erhalten von den insgesamt 571 untersuchten BU-Tarifen mehr als drei Viertel die Höchstbewertung. Es sei „ein Ruck nach oben zu verzeichnen“, teilten die Analysten mit – dabei sei die BU schon jetzt nur noch für einen erlesenen Kreis preislich attraktiv.

Der aktuelle Jahrgang des Rating Berufsunfähigkeit (BU) aus dem Hause Morgen & Morgen hat nach eigenen Angaben 571 Tarife und -kombinationen von fast fünf Dutzend Anbietern näher unter die Lupe genommen, drei mehr als im Vorjahr, wie die Analysten am Mittwoch erklärten.

„Insgesamt ist ein Ruck nach oben zu verzeichnen. Einige Versicherer konnten sich in den Teilratings verbessern“, lautet eine Kernerkenntnis der Autoren. 447 Tarife sind von Morgen & Morgen mit der Höchstbewertung von fünf Sternen ausgezeichnet geworden. Das sind 41 mehr als im letzten Ratingjahrgang. Insgesamt erhielten 51 BU-Versicherer für mindestens einen Tarif eine Fünf-Sterne-Bewertung.

„Mit über 20 Tarifen weniger zeigt sich die vier Sterne Kategorie entsprechend ausgedünnt“, schlussfolgern die Analysten. Die Kategorie biete aber immer noch 38 top bewertete Tarife. Auch das Segment der durchschnittlichen Tarife enthält mit 62 Tarifen acht Tarife weniger als im Vorjahr. Lediglich 24 Tarife wurden mit nur zwei oder einem Stern bewertet (siehe Tabelle).

Das Rating von Morgen & Morgen besteht dabei aus vier Teilratings mit unterschiedlicher Gewichtung, die sich wie folgt zusammensetzen: Bedingungen (40 Prozent), Kompetenz (30 Prozent), Beitragsstabilität (20 Prozent) und Antragsfragen (10 Prozent).

Schaut man tiefer in die Bedingungswerke der Gesellschaften, so zeigt sich laut M&M, dass sich vor allem die Teilzeitklausel durchsetzt. Waren es im Jahr 2021 nur 14 Gesellschaften, so sind es heute 27 Versicherer, die das Thema in ihren Bedingungen verankern. Eine große Dynamik verzeichne aktuell auch die Nachversicherung, heißt es aus Hofheim.

 

 

 

 

 

 

 

BU nur noch „für einen erlesenen Kreis“ erhältlich

All diese Bausteine, die den Service für die Versicherten verbessern sollen, machen das Produkt zugleich allerdings auch teurer, zumindest in der Gesamttendenz. Preislich attraktiv sei die BU „nur für einen erlesenen Kreis“, geben die Analysten zu bedenken. Zugleich zeige sich der BU-Markt weiterhin stabil. „Das Neugeschäft wächst erneut“, schildern die Autoren, aber das Plus muss man fast schon mit der Lupe suchen. Denn im Vergleich zur Vorjahresbetrachtung mit 1,8 Prozent Wachstum, stand 2021 nur noch ein Zuwachs von 0,4 Prozent zu Buche. Die eingenommenen Beiträge stiegen demnach um 3,3 Prozent – 0,2 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Und: Rund 271.000 BU-Renten mit einem Volumen von über 2,3 Milliarden Euro befinden sich laut M&M aktuell in der Auszahlung. „Insgesamt zeigen sich im Rahmen der routinemäßigen Anpassungen der Tafeln zum Jahreswechsel aber weniger Leistungsfälle als angenommen“, ergänzen die Autoren.

Zur Methodik der vier Teilratings teilte Morgen & Morgen abschließend mit:

Das Teilrating „Bedingungen“ bewertet die BU-Tarifvariante anhand von 29 Leistungsfragen. Das Teilrating „Kompetenz“ besteht aus fünf Komponenten und bewertet nach eigenen Angaben rund 50.000 Daten der Jahrgänge ab 2000. Mit dem Teilrating „Beitragsstabilität“ werden sechs Teilbereiche bewertet, die Aussagen über die zukünftige Beitragsstabilität der BU-Tarife zulassen. Das letzte Teilrating „Antragsfragen“ analysiert die Gesundheitsfragen und gefahrerhebenden Fragen der BU-Anträge.

Im Vergleich zum Vorjahr habe man die Systematik des M&M BU-Ratings beibehalten. Im Teilrating BU-Beitragsstabilität wurden demnach bei den Komponenten Bilanzen und Solvency II die Benchmarks an veränderte Marktniveaus der Kennzahlen angepasst.

Alle Hintergründe und Details zum Rating stellt Morgen & Morgen hier zur Verfügung.

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Lorenz

Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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