Autos auf nächtlicher Straße: Die Schadenreserven deutscher KFZ-Versicherer sind sehr unterschiedlich hoch © picture alliance / imageBROKER | Pius Koller
  • Von Barbara Bocks
  • 22.07.2024 um 15:27
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lesedauer Lesedauer: ca. 03:30 Min

Auf dem Markt für KFZ-Haftpflichtpolicen herrscht seit Jahren ein reger Wettbewerb. Welche zehn Versicherer in den vergangenen zehn Jahren besonders gewachsen sind und wie es aktuell bei den Schadenreserven aussieht.

Das alles hat Einfluss auf die Schadenrückstellungen. Die betragen im Durchschnitt 549 Euro je Vertrag. Eine Gesellschaft, die trotz ihrer Größe hohe Wachstumsraten (plus 8,8 Prozent) und eine überdurchschnittliche Reserveausstattung zeigt (643 Euro je Vertrag), ist die Generali Deutschland Versicherung. Doch das geht auf einen Sondereffekt zurück: Im Jahr 2019 wurde die Aachen-Münchener Sachversicherung in die Generali Deutschland umbenannt und erhielt Teilbestände der Generali Versicherung. Die hohe Schadenreserve pro Vertrag und die Schadenreservequote resultieren aus den übertragenen Reserven.

KFZ-Schadenreserve richtet sich auch nach Geschäftsmodell

Die Schadenreserve pro Vertrag richtet sich laut Hamm auch maßgeblich nach dem Geschäftsmodell. Beispielsweise benötigt die Kravag-Logistic wegen ihrer Spezialisierung auf Logistik, Transport und Spedition eine höhere Reserve pro Vertrag, da die Durchschnittsrisiken (LKW) und folglich die Durchschnittsschäden in der Regel höher ausfallen. Weshalb Kravag-Logistic für jeden Vertrag eine Schadenreserve von 1.302 Euro führt. Wohlgemerkt: Mehr als doppelt so viel wie der Durchschnitt.

Ein weiteres interessantes Extrembeispiel ist die Ergo Direkt. Sowohl die Schadenreserve pro Vertrag (1.261 Euro) als auch die Schadenreservequote (484 Prozent) liegen weit über dem Marktdurchschnitt. Der Grund: In den 2010er Jahren verlor die Gesellschaft einen Großteil ihrer Beitragseinnahmen, sodass die Schadenreserven größtenteils für Verträge gebildet wurden, die 2022 gar nicht mehr im Bestand sind. So erklärt Hamm die hohen Reserven.

Mehr Kapital fließt in KFZ-Schadenrückstellungen

Für das Geschäftsjahr 2023 zeichnet es sich ab, dass die Versicherer im Durchschnitt ihre Schadenrückstellungen in der Kraftfahrt-Haftpflichtversicherung verstärkt haben und die Schadenreserven pro Vertrag per Saldo leicht steigen. Durch erhöhte Beiträge geht die Schadenreservequote geringfügig zurück.

Bei Assekurata spielen die Schadenrückstellungen und die Schadenreservequote eine wichtige Rolle dabei, die finanzielle Stabilität von Versicherungsunternehmen zu bewerten. Nicht nur die reine Höhe der Schadenreserven ist relevant. Vielmehr analysiert die Rating-Agentur auch, in welchen Jahren die Schäden abgewickelt wurden, um zu überprüfen, ob die Schadenreserven angemessen hoch sind.

Auch der finanzielle Erfolg, das Wachstum, das Management der Schadenregulierung und andere Rahmenbedingungen sowie das Kundenfeedback aus der Schadensregulierung fließen in das Bonitätsrating ein.

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Barbara Bocks

Barbara Bocks ist seit 2011 als Journalistin im Wirtschafts- und Finanzbereich unterwegs. Seit Juli 2024 ist sie als Redakteurin bei der Pfefferminzia Medien GmbH angestellt.

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