- Von Achim Nixdorf
- 10.11.2021 um 10:58
Wer sein Fahrrad jetzt winterfest machen möchte, sollte dabei planvoll vorgehen, damit der Frühling nicht gleich mit unangenehmen Überraschungen beginnt. Von Pflege bis Sicherheit – hier kommen die wichtigsten Expertentipps.
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Vor dem Einlagern gründlich reinigen
Jedes Fahrrad sollte vor dem Einlagern gründlich gereinigt werden. Denn bleiben Verschmutzungen zu lange haften, kann sich leicht Rost bilden. Zum Putzen verwendet man am besten einen Eimer Wasser und einen Schwamm. Hochdruckreiniger sind grundsätzlich nicht empfehlenswert. Dabei kann Schmutz und Wasser in Lager und Dichtungen gepresst und bei E-Bikes der Akku beschädigt werden.
Luftdruck der Reifen überprüfen
Fahrräder, die stehend überwintern, können Luft verlieren, was zu Beschädigungen am Schlauch, am Mantel oder an der Felge führen kann. Deshalb ist es ratsam, die Reifen vor dem Winter auf Maximaldruck aufzupumpen – in der Regel sind das circa drei Bar. Der genaue Wert steht an der Seitenwand des Mantels. Zusätzlichen Schutz für die Reifen bietet eine Fahrrad-Wandhalterung.
Kette, Bremse und Schaltung ölen
Die gereinigte Kette sollte vor dem Abstellen unbedingt geölt werden. Am besten trägt man das Öl tröpfchenweise auf die Kette auf, schaltet alle Gänge einmal durch und entfernt anschließend überschüssiges Öl mit einem trockenen Lappen. Gut geschmiert werden sollten auch andere bewegliche Teile wie Schalt- und Bremshebel oder die Pedalen. Akkukontakte können mit Polfett vor Korrosion geschützt werden.
E-Bike-Akkus richtig lagern
Beim Einlagern eines E-Bikes ist zu beachten, dass sich der Akku bei Temperaturen von 10 bis 15 Grad am wohlsten fühlt. Dauerhaft zu niedrige Temperaturen können zu Schäden führen. Bei sehr kalten Umgebungstemperaturen kann es daher ratsam sein, den Akku getrennt vom Fahrrad zu lagern, zum Beispiel im Wohnungsflur. Dabei sollte der Energiespeicher zu etwa 60 Prozent geladen sein, heißt es beim Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC). Auch wenn moderne Systeme eine Beschädigung durch sogenanntes Tiefentladen minimieren, empfiehlt es sich, den Ladestand von Zeit zu Zeit zu überprüfen. Extra-Tipp: Wenn das E-Bike an einem feuchten Ort abgestellt wird, bietet es sich an, die Kontaktstellen für den Akku zusätzlich mit einer Neoprenhülle zu schützen.
Einen sicheren Abstellraum wählen
Ideal als Abstellraum ist ein trockener Kellerraum. Um Platz zu sparen, können der Lenker des Rades um 90 Grad gedreht und die Pedalen abgeschraubt werden. Außerdem bietet sich das Abdecken mit einer Plane an. Doch Achtung, gerade in der dunklen Jahreszeit sind Keller für Diebe äußerst leicht zu knacken. Deshalb ist es wichtig, das Fahrrad nochmals zusätzlich zu sichern. „Wer sein abgestelltes Fahrrad vor Kriminellen schützen will, sollte es immer abschließen“, sagt Gerhard Klotter, Vorsitzender der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes. „Am besten eignen sich dafür massive Stahlketten, Bügel-, oder Panzerkabelschlösser.“ Noch besser sei es aber, das Fahrrad nicht nur ab‑, sondern auch in geschlossenen Räumen an einem festen Gegenstand anzuschließen – etwa an einen speziellen Boden- oder Wandhalter.
Auf den richtigen Versicherungsschutz achten
Wird ein abgeschlossenes Fahrrad aus verschlossenen Abstellräumen, Kellern oder Wohnungen gestohlen, übernimmt in der Regel die Hausratversicherung den Schaden. Wird das Rad jedoch nicht explizit in der Hausratversicherung mitversichert, zahlt diese bei Diebstahl nur bis zu einer bestimmten Entschädigungshöchstgrenze. Für teure Räder ist das eventuell zu wenig. Hier kann sich deshalb der Abschluss einer separaten Fahrradversicherung lohnen. Diese übernimmt unter anderem auch die Reparaturkosten bei Vandalismus, Verschleiß oder einem Unfall. Mitversichert sind bei Diebstahl außerdem fest mit dem Fahrrad verbundene Teile wie Sattel, Lenker oder Lampen. Bei E-Bikes umfasst das auch den abgeschlossenen Akku.
Wichtig zu wissen: Ein Diebstahl sollte sofort bei der Polizei angezeigt und anschließend der Versicherung gemeldet werden. In beiden Fällen ist es wichtig, für den Eigentumsnachweis alle Daten parat zu haben. Dazu gehören idealerweise der Kaufbeleg sowie die Serien- beziehungsweise Rahmennummer – am besten auch eine genaue Beschreibung des Rads sowie Fotos.
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