- Von René Weihrauch
- 22.08.2024 um 09:58
Auch kein leichter Job: Fuhrpark-Manager müssen die Kosten für Fahrzeuge im Blick behalten, müssen Ausfallzeiten minimieren, für möglichst hohe Auslastung sorgen, immer wieder neue gesetzliche Vorschriften umsetzen und einiges mehr. Sie müssen etwa auch die richtige KFZ-Versicherung für ihre Fahrzeuge abschließen.
Zumindest bei diesem Thema können die Verantwortlichen es sich relativ einfach machen: Mit einer gewerblichen Flottenversicherung (in der Regel für Fuhrparks ab drei Fahrzeugen) entsteht deutlich weniger Verwaltungsaufwand als bei mehreren Einzelpolicen. Zudem sind die Beiträge bei einem Flotten-Rahmenvertrag unterm Strich günstiger, als es bei separaten Policen der Fall wäre.
Über die reine KFZ-Haftpflichtversicherung hinaus lassen sich Voll- und Teilkasko-Varianten abschließen, die idealerweise durch weitere Bausteine ergänzt werden können – etwa eine Bruch- und Betriebsschadenversicherung, die auch bei Schäden greift, die nicht durch einen Unfall entstanden sind.
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So weit, so simpel. Dennoch gilt es auch bei der Wahl der richtigen Flottenversicherung, aktuelle Trends zu beobachten, seien sie technologischer oder politischer Natur. So kommen etwa mit der Ausweitung von Elektromobilität neue Produkte und Tarife auf den Markt, die die Besonderheiten solcher Fahrzeuge berücksichtigen – beispielsweise die teure Batterie, die Ladeinfrastruktur oder den Schutz vor den Folgen von Brandschäden durch Ladeunfälle.
E-Mobilität prägt Flottengeschäft
Recht einhellig sehen Fachleute in der E-Mobilität die wichtigste Entwicklung, auf die Versicherer von Firmenflotten reagieren müssen. „Der Trend der vergangenen Jahre, Fuhrparks auf E-Mobilität umzustellen und damit nachhaltiger zu gestalten, hat sich zwar etwas verlangsamt, wird sich aber nach unserer Einschätzung weiter fortsetzen“, sagt Steffi Senger, Expertin Produktentwicklung Kraft Flotte bei der Allianz. Dadurch sind Anbieter von Flottenversicherungen gefordert: „In erster Linie müssen Deckungsinhalte zu den aktuellen technischen und politischen Entwicklungen passen, um Kundinnen und Kunden optimalen Versicherungsschutz bieten zu können“, so Senger. Welche Inhalte sind das? Die folgende Grafik zeigt es.
Grundsätzlich sieht Steffi Senger in der technologischen Entwicklung aber durchaus auch „einzelne Effekte, die positive Auswirkungen auf die Schadenaufwände haben können, wie zum Beispiel das assistierte Fahren oder die Nutzung von Telematik-Angeboten“. Bei der Beitragsberechnung gelte es allerdings weiterhin, „alle relevanten Indizes und die individuellen Risiko-Parameter zu berücksichtigen, beispielsweise den Versicherungsumfang oder die Flottengröße“.
Mehrere Treiber für die KFZ-Versicherung
Das Thema E-Mobilität ist also nicht das einzige, das die Branche umtreibt. Thomas Winkler, Chief Underwriter Kraftfahrt bei der Gothaer Versicherung, sieht mehrere Einflussfaktoren, die Auswirkungen auf die Flottenversicherung haben: „Im Wesentlichen sehen wir hier vier Treiber: E-Mobilität, Cybersicherheit, Nachhaltigkeit sowie die Preisentwicklung bei Neufahrzeugen und Ersatzteilen.“ Die Produktentwicklung werde in der Regel jährlich an die daraus entstehenden Markt- und Kundenbedürfnisse angepasst.
Seite 2: Ärger mit der Ladesäule?
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