- Von Juliana Demski
- 23.11.2020 um 17:03
Viele Deutsche fahren auch bis ins hohe Alter noch Auto – einer aktuellen Analyse des Verbraucherportals Finanztip zufolge steigen mit der Zahl der Geburtstage aber auch die Kosten für die Kfz-Versicherung. So zahlt ein 75-jähriger Autofahrer im Schnitt 48 Prozent mehr als ein vergleichbarer Fahrer im Alter von 55 Jahren. 65-Jährige zahlen laut der Finanztip-Untersuchung durchschnittlich 8 Prozent mehr für die Autoversicherung als 55-jährige Autofahrer.
„Offenbar halten viele Versicherer ältere Fahrer für ein Sicherheitsrisiko“, schlussfolgert Kathrin Gotthold, Versicherungsexpertin bei Finanztip – und das, obwohl Senioren laut Zahlen des Statistischen Bundesamtes im Vergleich zu ihrem Bevölkerungsanteil seltener in Verkehrsunfälle verwickelt seien als andere Bevölkerungsgruppen.
Das Problem: Vielen älteren Menschen falle gar nicht auf, dass sie mitunter ordentlich draufzahlen. „Wer schon lange unfallfrei fährt, profitiert vom Rabatt in den höheren Schadenfreiheitsklassen, dem Schadenfreiheitsrabatt. Der drückt den Beitrag. Dadurch merken viele Senioren gar nicht, dass ihr Grundbeitrag wegen ihres Alters steigt“, erklärt Gotthold. Wie hoch die Altersaufschläge seien, unterscheide sich zudem deutlich von Versicherer zu Versicherer.
Senioren sollten ihre Police daher jährlich überprüfen und gegebenenfalls zu einem preiswerteren Anbieter mit mindestens gleich guten Konditionen wechseln, schreibt Finanztip in einer aktuellen Pressemitteilung. „Wir haben in unserer Untersuchung zwar nur einen Tarif gefunden, der mit zunehmendem Alter günstiger wurde“, so Gotthold. „Doch alle Autofahrer sollten ihre Kfz-Versicherung am besten jährlich überprüfen und gegebenenfalls zu einem günstigeren Anbieter wechseln.“
Die Ergebnisse der Untersuchung basieren laut Finanztip auf zehn unterschiedliche Profile mit unterschiedlichen Fahrern und Automodellen, für die im Juli 2020 jeweils Kfz-Versicherungspreise auf dem Vergleichsportal Nafi abgefragt wurden. Dabei wurde das Alter variiert, während alle anderen Merkmale unverändert blieben. Als Vergleich wurden Preise für 55-, 65- und 75-jährige Fahrer erhoben. In die Auswertung gingen die jeweils ersten 30 Ergebnisse eines jeden Profils ein.
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