Die KFZ-Versicherer müssen in diesem Jahr voraussichtlich 32,8 Milliarden Euro für Schäden und Verwaltung ausgeben – deutlich mehr als sie einnehmen. © picture alliance/dpa | Vincent Kempf
  • Von Lorenz Klein
  • 25.07.2023 um 16:06
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Der Gesamtverband der deutschen Versicherer (GDV) schlägt Alarm – in der Autoversicherung droht in diesem Jahr ein Milliardenverlust von voraussichtlich 2,5 Milliarden Euro. Die düstere Prognose begründet der GDV mit der hohen Inflation. Die Reparaturkosten würden „immer teurer“, beklagt der Verband – und sieht nur einen Ausweg.

Man muss kein Mathematiker sein, um zu erkennen, dass diese Kalkulation nicht aufgeht: Einem Beitragswachstum von 3,7 Prozent in der KFZ-Versicherung stehen gestiegene Leistungen von rund 12 Prozent gegenüber. Diese tiefrot gefärbte Hochrechnung hat der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) am Dienstag für das Jahr 2023 vorgelegt. Einfach ausgedrückt: Die Kfz-Versicherer geben in diesem Jahr deutlich mehr aus als sie einnehmen, die Sparte rutscht tief in die roten Zahlen.

Am Ende droht ein versicherungstechnischer Verlust von mehr als 2,5 Milliarden Euro, wie der GDV in Berlin warnte. Die Autofahrer zahlten demnach für die Absicherung ihrer Fahrzeuge rund 30,2 Milliarden Euro in diesem Jahr – zugleich müssen die Versicherer aber 32,8 Milliarden Euro für Schäden und Verwaltung ausgeben. „Unter dem Strich stehen jedem eingenommenen Euro Ausgaben von 1,09 Euro gegenüber“, fasst GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen die Lage zusammen.

GDV vermag kein hausgemachtes Problem zu erkennen

Asmussen macht die hohe Inflation für die prekäre Entwicklung verantwortlich: „Sowohl die Ersatzteile als auch die Arbeit in den Kfz-Werkstätten werden immer teurer.“ Dieser Trend zeige sich bereits seit Längerem, so Asmussen. „Im vergangenen Jahr dürfte ein durchschnittlicher Sachschaden in der Kfz-Haftpflichtversicherung von Pkw mit rund 3.700 Euro zu Buche geschlagen haben – 2013 waren es noch 2.400 Euro“, rechnet der GDV-Hauptgeschäftsführer vor. Hinzu kommt, dass die Unfallzahlen und damit auch die Schäden nach einer zwischenzeitlichen Corona-Delle – Stichwort Mobilitätseinschränkungen – wieder deutlich gestiegen sind.

Für Autoversicherer dürfte es teurer werden

Um wieder aus der Verlustzone zu kommen, müssten die Kfz-Versicherer die Prämien anpassen, heißt es beim GDV. Doch das ist angesichts des scharfen Wettbewerbs leichter gesagt als getan. Wie sich die aktuelle Situation nun konkret auf die künftigen Prämien auswirken wird? Dazu sagte Asmussen lediglich, dass die Prämiengestaltung „eine unternehmensindividuelle Entscheidung jedes einzelnen Versicherers“ sei. Gleichwohl betonte er, dass es „selbstverständlich“ einen Zusammenhang zwischen der Entwicklung von Schäden und den Beiträgen für eine Kfz-Versicherung gebe. Kurzum: Für die Autofahrer dürfte es in jedem Fall teurer werden.

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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