Ein Schild vor einem Autohändler weist auf einen Bonus beim Kauf eines Elektroautos hin. © picture alliance / Sven Simon | Frank Hoermann
  • Von Karen Schmidt
  • 04.11.2020 um 18:11
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Auch mit der Kfz-Versicherung kann man jetzt einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leisten. Dabei wird der Kundenbeitrag nachhaltig angelegt, ein Baum gepflanzt, oder es gibt Beitragsnachlässe für emissionsarme Autos.

Viele Menschen in Deutschland legen zunehmend Wert darauf, ihren Alltag möglichst umweltschonend zu gestalten. Sie kaufen im Unverpackt-Laden, essen weniger Fleisch, wechseln zu Ökostrom. Zugegeben gehört das Autofahren nun nicht unbedingt zu den Maßnahmen, die man als besonders nachhaltig einordnen würde. Aber auch hier tut sich was. Der Anteil an Autos mit hybriden Antrieben legt zu – im vergangenen Jahr sogar ziemlich explosionsartig. Fast verdoppelt haben sich die Neuzulassungen von Elektro- und Hybridfahrzeugen im Jahr 2019, belegen Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamts.

Und auch wenn es um die Absicherung des eigenen Wagens geht, greifen die Bundesbürger dabei nun des Öfteren zu Kfz-Versicherungen, die einen „grünen“ Baustein haben. „Wir sehen eine stetige, aber keine explosionsartige Zunahme des Interesses“, sagt Oliver Lang, Chef des digitalen Versicherers One, der die Kfz-Versicherungen „One Switch green“, „One Comfort green“ und „One Compact green“ mit der nachhaltigen Versicherungsmarke „grün versichert“ vertreibt. Es gehe eher langsam voran, weil das Angebot an grünen Versicherungen noch immer recht überschaubar sei. Lang: „Entsprechend wissen nur wenige Vertriebe und Kunden von dem Angebot. Das Bewusstwerden grüner Versicherungsprodukte steigt mit dem Angebot. Und das ist noch zu dünn.“

Welche Modelle gibt es bisher am Markt? Das ist recht unterschiedlich. Ein Ansatz ist es, für jeden verkauften Kfz-Vertrag zum Beispiel einen Baum zu pflanzen und die Kapitalanlage nachhaltig aufzustellen. Das macht beispielsweise Pangaea Life so, die grüne Tochter der Bayerischen. Sie hat die Kfz-Versicherung für Elektro- und Hybridautos, eDrive, im Angebot, die genau auf diese beiden Punkte setzt. „Von vornherein ausgeschlossen bei der Kapitalanlage sind beispielsweise Investitionen in Sektoren wie Atomenergie, Rüstung, Schweröl, Kohle, Tabak oder Pornografie. Auch Investitionen in Sektoren, die mit Kinderarbeit in Verbindung stehen oder in denen inhumane Arbeitsbedingungen herrschen, haben keine Chance“, erklärt Martin Gräfer, Vorstand Versicherungsgruppe die Bayerische, das Vorgehen.

Pro Vertrag wird ein Baum gepflanzt

In die gleiche Richtung geht auch die Itzehoer mit ihrer Kfz-Versicherung. „Wir arbeiten eng mit unserem Partner, der bessergrün GmbH, zusammen, um zwei transparente Mehrwerte anbieten zu können“, sagt Frederik Waller, Abteilungsleiter der Maklerdirektion Vertrieb bei der Itzehoer. „Erstens: Ein Äquivalent des Jahresbeitrags wird in nachhaltige Kapitalanlagen investiert. Die Kriterien sind von bessergrün vorgegeben und orientieren sich an den sogenannten ESG-Standards.“ Zweitens werde auch hier für jeden Kfz-Vertrag ein Baum in Deutschland gepflanzt. Die ersten 10.000 Bäume stehen schon in Niendorf  in Schleswig-Holstein, freut sich Waller.

Bei One achtet man ebenfalls darauf, nur in umweltfreundliche und nachhaltige Kapitalanlagen zu investieren. Das Bäumepflanzen läuft über eine Spende an die wohltätige Organisation „We Forest“, die mit dem Geld den Regenwald aufforstet. Die Organisation lege dar­über „detailliert Bericht ab, und wir haben uns bereits selbst vor Ort von den Erfolgen der Stiftung überzeugt“, so Lang. „In Summe konnten durch die Spenden aus ,grün versichert‘-Tarifen bereits mehr als 30.000 Bäume gepflanzt werden.“

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Karen Schmidt

Karen Schmidt ist seit Gründung von Pfefferminzia im Jahr 2013 Chefredakteurin des Mediums.

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