- Von Lorenz Klein
- 09.10.2019 um 09:50
Das Verbraucherportal Finanztip hat aus Anlass der anstehenden Wechselsaison in der Kfz-Versicherung untersucht, wie Autofahrer vorgehen sollten, „um den besten Weg zu einer günstigen Kfz-Versicherung zu finden“. Dabei habe man erstmals auch die neuen Pay-as-you-drive-Tarife angeschaut, wie die Tester mitteilten.
Wie sich Vorschäden bei einem Anbieterwechsel auswirken
Für 11 Millionen Autofahrer ändern sich die Typklassen
„In einem unserer Profile spart ein 46-jähriger VW-Golf-Fahrer durch einen Wechsel von einem großen Versicherer in einen günstigeren, vergleichbaren Tarif mehr als 200 Euro im Jahr“, rechnet Kathrin Gotthold, Redakteurin für Versicherungen bei Finanztip, vor.
Für die Analyse hat Finanztip anhand von 32 Musterprofilen die Vergleichsportale Check24, Verivox und Ino24 sowie die Anbieter Huk24 und Allianz miteinander verglichen. Als Referenz für den besten Preis wurde das Portal Nafi-Auto genutzt.
Keiner bietet den besten Preis für jeden
Das Fazit der Tester: „In unserer Untersuchung bietet kein Portal oder Anbieter den besten Preis für jeden“, so Gotthold. Sie empfiehlt deshalb zu kombinieren: Entweder Verivox und Check24 zu nutzen oder eines der beiden Portale sowie den großen Direktversicherer Huk24, der nicht auf den Portalen vertreten ist.
„Aktuell bietet Verivox besonders oft sehr günstige Tarife. In unserer Untersuchung mit 32 Profilen ermittelten wir 26 Mal den besten Preis, wenn wir Verivox mit Huk24 kombiniert haben. Und 21 Mal, wenn wir Verivox und Check24 zusammen genutzt haben“, so Gotthold weiter.
Dieses Ergebnis könne sich allerdings in den kommenden Wochen nochmals ändern, wenn mehr Versicherer ihre Tarife anpassen. „Stand heute gibt es beispielsweise bei der Huk24 noch immer die Tarife aus dem letzten Jahr. Erfahrungemäß kommen die neuen Tarife Ende Oktober mit dem Start der Wechselsaison.“ Für Verbraucher könne es dann nochmal günstiger werden.
Pay-as-you-drive-Tarife lohnen sich nur für Wenigfahrer
Für die Untersuchung der Pay-as-you-drive-Tarife wurde anhand von 10 Profilen die entsprechenden Angebote der digitalen Versicherer Friday und Emil mit dem jeweils günstigsten Tarif auf Nafi-Auto bei unterschiedlicher Kilometer-Leistung miteinander verglichen. Bei Pay-as-you-drive-Tarifen werden die gefahren Strecken vom Versicherer überwacht. Das kann sich Finanztip zufolge lohnen, wenn nur sehr wenig gefahren wird. So seien einige Tarife bei 2.000 gefahrenen Jahreskilometer teilweise deutlich günstiger als herkömmliche Tarife, bei 5.000 Kilometern sei der Preisvorteil aber meist schon dahin.
Fahrleistung wichtigstes Kriterium
Generell sollten sich Autofahrer vor der Tarifauswahl gut überlegen, wie sie ihr Auto eigentlich nutzen wollen: „Wenn etwa das eigene Kind mit 18 den Führerschein macht und es dann sofort Fahrpraxis über das elterliche Auto erlangen soll, verdoppelt sich der Preis für die Versicherung nahezu“, betont Finanztip. Auch die jährlichen gefahrenen Kilometer schlagen deutlich im Preis zu Buche: „Wer statt 20.000 Kilometer nur noch 15.000 im Jahr fährt, zahlt im Schnitt 12 Prozent weniger. Autofahrer sollten also jedes Jahr schauen und ihre Versicherung an die tatsächliche Fahrleistung anpassen.“
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