- Von Redaktion
- 18.03.2015 um 19:33
Pfefferminzia: Worin besteht der Hauptunterschied zwischen Ihrem Portal und den Wettbewerbern am Markt?
Tobias Haff: Unser Angebot hat sich schrittweise immer weiter entwickelt. Wir haben nun das Gros der Gesellschaften und 300 Kfz-Tarife auf unserer Plattform, die der Nutzer vergleichen kann. Rund 180 Tarife kann er auch direkt abschließen. Zu Beginn hatten wir fast nur Direktversicherer im Vergleich. Das hat sich geändert, denn wir haben unser Angebot von teilnehmenden Versicherern weiter ausgebaut. Wir bieten aber nicht nur ein breites Tarifspektrum, sondern auch die gesamte Technologie und den Service vom Vergleich bis zum (Online-)Abschluss.
Sie werben mit hoher Tarifvielfalt – haben Sie den Markt bereits abgedeckt? Warum sind nicht alle 300 vergleichbaren Tarife abschließbar?
Haff: Weitere Gesellschaften kommen bald dazu. Die wichtigsten Maklerversicherer, wie VHV oder Kravag sind bei uns schon integriert. Etwas mehr als ein Drittel der Tarife ist bei uns leider noch nicht abschließbar. Das liegt in der Regel an den Versicherern, die noch nicht über die benötigte Schnittstellentechnologie verfügen oder kein Maklergeschäft wünschen. Für einige Gesellschaften – etwa regionale Anbieter, für die Kfz kein Kerngeschäft darstellt – lohnt es sich oft auch nicht, die nötigen Investitionen zu tätigen. Für diese machen wir aber Tarifbedingungen transparent und vergleichbar.
Wie aktuell sind diese Tarife und wie stellen Sie das sicher?
Daniel Hering: Über Schnittstellen bekommen wir die Prämien jeweils in Echtzeit. Die Bedingungen erhält unser Fach-Team entweder direkt vom Versicherer oder eruiert diese proaktiv und druckt sie aus. Dann wird der Text akribisch Absatz für Absatz auf alle wichtigen Punkte analysiert, die ein Makler wissen muss. Manchmal sind die Knackpunkte tief im Bedingungstext versteckt. Etwa: „Wie detailliert wird für Glasschäden geleistet, was genau ist im Schutzbrief enthalten und was nicht?“ Diese Kriterien werden in unserem internen Wissens-Management-System festgehalten und auf Konsequenzen für die Versicherten bewertet.
Das könnte der Makler doch auch selbst machen?
Hering: Niemand analysiert gerne Versicherungsbedingungen. Das ist eine ziemlich trockene und spaßfreie Arbeit, die bei vielen Maklern als notwendiges Übel gilt. Unser Service wird deshalb gerne in Anspruch genommen. Sobald tragfähige Ergebnisse aus unserer Analyse vorliegen, sind die Angaben zu den einzelnen Produkten im Leistungsvergleich abrufbar. Dieser Prozess läuft in enger Abstimmung mit den Versicherern und dauert meist nur wenige Tage.
Welche Schnittstellentechnologie nutzen Sie?
Hering: Wir nutzen die Technologie unserer Muttergesellschaft Check24. Diese ist selbst konzipiert und programmiert. Seit mehr als 15 Jahren gibt es Schnittstellen zu den Gesellschaften, die es uns erlauben, sämtliche Änderungen in den Preisen in Echtzeit abzurufen und zu verarbeiten. Momentan gibt es in der Versicherungsbranche noch keinen umfassenden und einheitlichen IT-Standard für diese Anwendungen. Die Bipro-Thematik ist ein guter Anfang einen genormten Standard in Deutschland zu schaffen. Sie steht aber noch am Anfang der Entwicklung und Umsetzung. Wir fahren mit unserer selbstentwickelten Lösung und der Erfahrung aus mehr als 15 Jahren Zusammenarbeit mit den Versicherern sehr gut.
Für Fehler haben Sie eine Prämienberechnungsgarantie. Wann genau greift diese und wie häufig kam ein solcher Fall bisher vor?
Haff: Sollte im seltenen Fall ein Tarif falsch berechnet werden, ersetzen wir dem Kunden die Differenz zur korrekten Prämie. Das ist in der vergangenen Kfz-Saison, soweit ich weiß, nur zweimal vorgekommen und das bei einer mittleren fünfstelligen Kundenzahl. Aufgrund unserer zuverlässigen Schnittstellentechnologie und der hohen Datenqualität können wir die Prämienberechnungsgarantie als Service seit Start des Kfz-Vergleichs im Jahr 2010 anbieten. Das schafft Vertrauen.
Sie bieten auch die vollständigen Abwicklungsprozesse eines Online-Vertriebs. Wie viele User nutzen diese direkt nach einem Vergleich?
Haff: Die Makler kannten natürlich die Berechnungswege und waren zunächst ein wenig skeptisch gegenüber einem neuen Online-Service am Markt. Viele haben erst mal nur probegerechnet und geschaut. Der Vorteil bei uns ist, dass wir dem Makler alle Schritte bis zum Abschluss in einem Guss abnehmen. Etwa 50 Prozent der Anwender tätigen auch im ersten Schritt sofort Online-Abschlüsse. Man kann den Prozess auch speichern und später fortführen, im Nachgang steigt diese Quote also noch weiter auf bis zu 60 Prozent und mehr.
Sie haben Ihre komplette Technologie selbst entwickelt – wie sind Sie dabei vorgegangen und welchen Lernprozess haben Sie dabei durchlaufen?
Haff: Es wird kontinuierlich optimiert. Im vergangenen Jahr konnten wir dadurch einen Vier-Seiten-Dialog online stellen, mit dem man deutlich schneller und effektiver zum Abschluss kommt. Wir haben dazu den nötigen Fragenkatalog „entrümpelt“. Dank intelligenter Verknüpfungen muss der Makler nur noch vier Antragsseiten ausfüllen. Das spart Zeit und Nerven. Eine andere wichtige Verbesserung betrifft viele Abgleichsprozesse hinter den Kulissen des Portals, die dafür sorgen, dass die Prämie stimmt und dass die Antragsvoraussetzungen gegeben sind. Hier wurden die Prüfschritte immer weiter verbessert. Das verhindert Stornos nachhaltig.
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