Ein Auto fährt durch eine Tempo-20-Zone in Hanau: Raser haben bei Telematik-Tarifen wohl keine Chance auf einen Beitragsrabatt. © picture alliance/Andreas Arnold/dpa
  • Von Karen Schmidt
  • 07.05.2020 um 12:15
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Die Rating-Agentur Assekurata hat zum ersten Mal Telematik-Tarife unter die Lupe genommen. Also jene Kfz-Versicherungen, bei denen das Fahrverhalten der Kunden Auswirkungen auf die Prämie der Police hat. Wer die Rater überzeugen konnte.

Bei den sogenannten Telematik-Tarifen in der Kfz-Versicherung wirkt sich das Fahrverhalten der Kunden auf den Beitrag aus: Je besser jemand fährt, desto günstiger wird die Police. Zum ersten Mal hat die Rating-Agentur Assekurata diese noch jungen Tarife einer Analyse unterzogen. Sieben Produkte kamen dabei auf den Prüfstand.

„Wir untersuchen die Telematik-Bedingungen im Hinblick auf die Leistungsstärke, die Fairness und den Kundenbedarf“, erklärt Arndt von Eicken, Managing-Analyst von Assekurata. 60 Detailkriterien in 10 Hauptprüfpunkten kamen dabei unter die Lupe. Dabei fällt auf: „Besonders bei den Themen Rabatt, Rabattformen und Messkritierien für das Fahrverhalten zeigt sich der Markt sehr heterogen“, so von Eicken. „Dabei zeigen sich von Unternehmen zu Unternehmen nicht nur deutliche Unterschiede bei den maximal erfahrbaren Rabatten. Einige Gesellschaften bieten Neukunden auch Startboni von bis zu 10 Prozent an, um Interessenten einen noch größeren Anreiz für den Abschluss eines Telematik-Tarifs zu liefern.“

Zur Ermittlung der jeweiligen Scores, der über die Höhe des Rabattes entscheidet, greifen die Gesellschaften laut Assekurata auf Algorithmen zurück. „Allerdings werden Informationen hierüber nur punktuell veröffentlicht“, kritisiert der Assekurata-Experte. „So konnten wir im Zuge der Untersuchung nicht ermitteln, wie lange es dauert, bis der Kunde in die Rabattierung gelangt.“

Bei den Rabattformen greife der Hauptteil der Versicherer auf ein Stufenmodell zurück, sodass der mögliche Rabatt bei Über- beziehungsweise Unterschreiten entsprechender Schwellenwerte an- oder absteige. Anders machen es aber die Huk-Gesellschaften und die VHV. Ihre Modelle ähnelten eher einer Kurvenverteilung, so die Rater. Das habe den Vorteil einer relativen Gleichverteilung der Rabatte. So profitiere der Kunde mit jedem Scorepunkt an einer prozentualen Beteiligung und laufe nicht Gefahr, bei einem einzelnen negativen Fahrverhalten aus einer Rabattstufe zu fallen. Und dieser Fall kann laut Assekurata ziemlich tief sein, wenn der Fahrer im unteren Bereich der Stufe ist und durch „Fahrfehler“ zurück in die 0-Prozent-Stufe fällt.

Bei der Huk gibt es den Rabatt schon früh

Die Kunden der Huk-Gesellschaften erfahren bereits bei 7 Scorepunkten im Tarif „Telematik Plus“ einen Rabatt in Höhe von einem Prozent. Mit einem Score von 35 Punkten gibt es 5 Prozent Nachlass. Beim Telematik-Tarif des Generali-Konzerns liege die Rabattschwelle am höchsten, zeigt die Analyse. Hier müssten Versicherte 64 Scorepunkte erreichen, um 5 Prozent Rabatt zu bekommen.

„Bei der Frage, wie letztendlich der Kunde den Rabatt erhält, zeigen sich die Anbieter recht kreativ“, stellt Arndt von Eicken fest. „Während einige Unternehmen den Rabatt an den Kunden auszahlen, verrechnen beispielsweise die VHV, Huk und Cosmos diesen mit dem Folgebeitrag des nächten Jahres.“ Das bringt den Nachteil mit sich, dass die Rabatte verfallen, falls der Kunde den Vertrag kündigt.

Und wie haben die einzelnen Tarife nun abgeschnitten? Das erfahren Sie auf den nächsten Seiten.

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Karen Schmidt

Karen Schmidt ist seit Gründung von Pfefferminzia im Jahr 2013 Chefredakteurin des Mediums.

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