Kritisiert den Umgang der Kfz-Versicherer mit Senioren scharf: ACE-Chef Stefan Heimlich. © ACE
  • Von Redaktion
  • 15.06.2016 um 10:39
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Der Auto Club Europa (ACE) stößt sich am Umgang der Kfz-Versicherer mit älteren Autofahrern. Mit höheren Beiträgen machten es sich die Anbieter hier zu einfach. Schließlich könne man nicht alle Senioren über einen Kamm scheren. Was der ACE fordert, lesen Sie hier.

„Die Versicherungen machen es sich zu leicht, wenn sie auf das höhere Unfallrisiko der Generation 75plus schlicht mit höheren Prämien reagieren“, sagt Stefan Heimlich, Vorsitzender des Auto Clubs Europa (ACE). Vielmehr seien hier neue Lösungsansätze gefragt. Höhere Versicherungsprämien seien schließlich kein Mittel, um Unfälle wirksam zu verhüten.

Nach Angaben des Autoclubs verlangen fast alle Kfz-Versicherer von älteren Autofahrern einen Zuschlag. Oft müssen 75-jährige Autofahrer über 60 Prozent mehr für die Jahresprämie ausgeben als 60-jährige.

Den typischen Senior gebe es aber gar nicht, kritisiert Heimlich: „Die einen sind körperlich und geistig fit, andere tun sich gerade im Verkehr auffallend schwer.“ Untersuchungen zeigten aber, dass Senioren körperlichen Einschränkungen im Straßenverkehr einerseits durch Erfahrung und eine vorsichtigere Fahrweise ausgleichen, andererseits ihre Fitness durch Trainings zum Teil wieder steigern könnten.

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Es sei daher an Versicherungen und Politik nun neue Modelle und Produkte zu erfinden, die ältere Verkehrsteilnehmer fordern und fördern. Eine Idee: „Wer sich regelmäßig untersuchen lässt und spezielle Fahrtrainings absolviert, sollte davon auch profitieren – beispielsweise durch günstigere Versicherungsprämien“, so Heimlich.

Gerade auf dem Land seien viele Senioren auf das Auto angewiesen, um den Anschluss nicht zu verlieren. „Das wissen die Versicherer. Ihre Tarifpolitik wirkt jedoch, als wollten sie ältere Menschen durch horrend teure Versicherungstarife loswerden“, so Heimlich. „Statt sich feige aus der Verantwortung zu stehlen, sollten die Versicherer sich ihrer Verantwortung stellen, schließlich haben sie lange genau an den Menschen gut verdient, die nun im Rentenalter sind“.

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