Dicht an dicht fahren diverse Citroen 2CV, die sogenannte Enten, auf einer Straße in der Nähe der oberbayerischen Ortschaft Windshausenz um traditionellen Ententreffen. © dpa/picture alliance
  • Von Redaktion
  • 02.09.2016 um 16:42
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Oldtimer sind eine lohnende Geldanlage in der Niedrigzinsphase. Worauf es beim Kauf ankommt, wie sich die Preise entwickeln, und wie man die Wagen am besten versichert, lesen Sie hier.

Der potenzielle Käufer sollte auch prüfen, ob etwa die Laufleistung nachvollziehbar ist, die Fahrgestellnummer an Karosserie und in den Papieren übereinstimmt oder das Fahrzeug nachweisbar regelmäßig gewartet wurde. „Ein weiteres wichtiges Kriterium, das viele häufig vergessen, ist die Frage nach der Ersatzteilsituation und der Technik“, sagt Alina Sucker, Leiterin Produkt Classic Cars bei Hiscox. „Sollte etwa das Lenkrad kaputt gehen, wäre ein originales Ersatzlenkrad verfügbar?“

Dem stimmt auch Versicherungsmakler Gerrit Oelrich zu: „Nicht zu unterschätzen sind laufende Kosten für Instandhaltung, Kfz- Steuer, Garagenmiete, Versicherungen und so weiter. Hochpreisige Fahrzeuge verschlingen gerne mal ein Prozent des Marktwerts an Wartungskosten.“ Ist das fahrende Schätzchen erst einmal gekauft, muss es natürlich abgesichert werden. „Gängige Kfz-Policen bieten meist nicht den für die Liebhaberstücke gewünschten Versicherungsschutz“, so Sucker.

Allgefahrendeckung sichert alles ab, was nicht explizit ausgeschlossen ist

Eine spezielle Oldtimer-Versicherung sollte also her. Das Angebot reicht dabei von Haftpflicht- über Kaskoversicherungen bis hin zur Allgefahrendeckung. „Eine Teilkaskodeckung bildet hier den Grundstock. Dadurch sind etwa Diebstahl-, Glasbruch-, Wild- und Elementarschäden abgedeckt sowie anders als im normalen Kfz-Bereich auch Vandalismus-Schäden“, sagt Makler Neumann. „Der Vollkaskobereich umfasst darüber hinaus alle durch mich als Fahrer hervorgerufenen Unfallschäden.“

Wobei diese eher selten vorkommen, weiß Peter Sauer vom Oldtimer-Assekuranz-Kontor (Olasko). Es sei denn, die Oldtimer-Saison startet gerade wieder: „Viele steigen dann von ihren mit Sicherungs- und Assistenzsystemen überladenen Alltagsfahrzeugen wieder auf die alte Technik um. Sie wundern sich dann gelegentlich, dass es in bestimmten Situationen ohne ABS in den Graben geht.“ Die All-Risk-Deckung sichert auch Rahmenbrüche oder Getriebeschäden ab.

Was die Versicherer durch die Bank registrieren: Die Fahrzeuge werden häufiger geklaut. „Bedenklich ist seit etwa zwei Jahren die ansteigende Diebstahlquote bestimmter Fahrzeugtypen – wie etwa des Porsche 911 – in bestimmten Ballungsräumen“, sagt Carsten Möller, Geschäftsführer des Oldtimer-Versicherers OCC. „Dies betrachten wir mit Sorge und können nur an alle Halter appellieren, in zusätzliche Sicherungen wie Stromunterbrecher oder auch in aufwendige GPS-Systeme zu investieren.“

Besser über den Marktwert hinaus

Versichert ist in der Regel der Markt- oder Wiederbeschaffungswert des Wagens, wobei sich Ralf Stumpfernagel von der Mannheimer für den Wiederbeschaffungswert ausspricht. „Das ist unverzichtbar für die kurzfristige Beschaffung eines gleichartigen und gleichwertigen Fahrzeugs“, sagt er. „Denn der Wiederbeschaffungswert liegt bis zu 25 Prozent über dem Marktwert und berücksichtigt Händlergewinnspanne und Mehrwertsteuer.“

Für Wagen mit aufwendigen Restaurierungsarbeiten komme aber auch die Versicherung der Wiederherstellungskosten infrage. Denn dann seien Kosten der Anschaffung und Restaurierung abgedeckt. Hier spielt dann auch noch mal das Gutachten eine Rolle. „Ein Wertgutachten ist immer nur eine Momentaufnahme“, so Stumpfernagel. Daher erinnert die Mannheimer ihre Kunden alle zwei Jahre daran, es zu aktualisieren.

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