- Von Lorenz Klein
- 08.08.2019 um 11:16
Die Kfz-Statistiker des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) haben Daten des Deutschen Wetterdienstes tagesgenau mit dem Schadengeschehen auf Deutschlands Straßen angereichert. Was dabei herausgekommen ist, berichtet Frank von Fürstenwerth, Mitglied des Präsidiums und Vorsitzender der Geschäftsführung des GDV, in seiner aktuellen Kolumne auf GDV.de.
„Einspuriges Fahrzeug reagiert auf der Straße völlig anders“
Wer ein rollendes Auto zu stoppen versucht, haftet mit
Demnach führt Hitze im Straßenverkehr im gleichen Umfang zu höheren Schäden wie Nässe. Denn laut der GDV-Auswertung liegen die Unfallzahlen ab 25 Grad Celsius 16 Prozent über dem Durchschnitt; bei Nässe und derselben Temperatur liegen die Unfallzahlen 17 Prozent über dem Schnitt (siehe Grafik).
Die einleuchtende Erklärung hierfür: Je wärmer es ist, desto mehr Menschen sind auf den Straßen unterwegs, so dass die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls steigt. „Hinzu kommt natürlich der Effekt, dass die Leute durch die Hitze unkonzentrierter sind“, fügt von Fürstenwerth hinzu.
Um 0 Grad ist die Unfallgefahr am geringsten – sofern es trocken ist
Ebenfalls interessant: Je kälter es wird, desto geringer ist auch die Unfallhäufigkeit. So ist bei Temperaturen rund um den Gefrierpunkt die Unfallgefahr am geringsten – vorausgesetzt es bleibt trocken. Ist dies der Fall, sind auch tiefere Temperaturen für Autofahrer also kein Problem.
Aber: Nässe lässt die Unfallgefahr bei jeder Temperatur steigen – und am gefährlichsten ist Nässe, wenn sie bei Kälte zu glatten Straßen führt: Diese Kombination lasse die Unfallzahlen gegenüber einem durchschnittlichen Tag um knapp 20 Prozent steigen, wie von Fürstenwerth berichtet.
Auch Autodiebe haben gern ein freies Wochenende
Weiter fanden die GDV-Statistiker heraus, dass sich Schäden an bestimmten Wochentagen und Monaten häufen. So machten sich Autodiebe „mit Vorliebe von Montag bis Freitag ans Werk – in der letzten Dezemberwoche hingegen machen auch sie gerne mal Pause“.
Doch in dieser Zeit kommt dann eine ganz andere Gefahr auf Autofahrer zu: Raketen und Böller führen jedes Jahr zu Silvester zu mehreren hundert Autobränden. Laut GDV-Statistik brennen am letzten und am ersten Tag des Jahres im Schnitt bundesweit jeweils über 500 Autos, an den restlichen 363 Tagen im Schnitt nur 40.
Ebenfalls gilt, dass ab Oktober die Gefahr von Sachschäden bis zum Jahresende steigt. Nach Weihnachten bricht diese Entwicklung jäh ab – trotz des Winters kommt es den Angaben zufolge bis Ende März zu vergleichsweise wenigen Sachschäden, auch Verletzte sind in dieser Zeit am seltensten zu beklagen.
Details hierzu wird es unter anderem beim Kfz-Fachtag des GDV am 19. September in Berlin geben, verspricht von Fürstenwerth.
0 Kommentare
- anmelden
- registrieren
kommentieren