- Von Juliana Demski
- 02.03.2017 um 16:19
Ablenkung am Steuer ist der größte Risikofaktor im Straßenverkehr. In Deutschland wird dieser zwar nicht eigens als Ursache erfasst, allerdings schätzen Experten das Gefahrenpotenzial, das eine unkonzentrierte Fahrweise birgt, als gravierend ein – und wird zudem für den Anstieg bestimmter Unfallarten verantwortlich gemacht. Trotzdem meinen deutsche Autofahrer im Mittel, dass nur 64 Prozent aller Unfälle durch menschliches Versagen passieren. In Wirklichkeit sind es aber 90 Prozent, so eine Studie des Kfz-Direktversicherers DA Direkt.
Zwar sehen neun von zehn Autofahrern in ablenkenden Aktivitäten am Steuer eine erhöhte Unfallgefahr, trotzdem ändert das nicht viel an der Risikobereitschaft der Deutschen: Jeder Zweite isst und trinkt am Steuer – oder spielt an Navi oder Lüftung herum, immerhin jeder Sechste telefoniert ohne Freisprechanlage. Außerdem gibt jeder zehnte Befragte zu, während der Fahrt aufs Handy zu schielen. Kurios: Fünf Prozent der Autofahrer(innen) schminken sich oder betreiben Körperpflege.
„Die Tatsache, dass menschliche Fehler einen so großen Anteil an den Unfallursachen haben, spielt für die Entwicklung des automatisierten Fahrens eine wichtige Rolle“, sagt Norbert Wulff, Vorstand von DA Direkt.
Es sei einer der Gründe, so Wulff, warum das Bundeskabinett Ende Januar den Gesetzesentwurf zum autonomen Fahren beschlossen habe. Das Gesetz sieht demnach vor, Computer mit menschlichen Fahrern gleichzustellen, so dass automatisierte Fahrsysteme künftig für den Menschen fahren dürfen.
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