- Von Lorenz Klein
- 15.05.2017 um 10:35
„Bis zu einem Fahrzeugalter von acht Jahren entscheiden sich über 50 Prozent aller Pkw- Besitzer bei Abschluss einer Autoversicherung für eine Vollkaskoversicherung“, sagt Frederik Hesse, Abteilungsleiter Kfz Privat bei den VHV Versicherungen. Bei einem niedrigeren Fahrzeugalter seien die Anteile noch deutlich höher. „Ist das Fahrzeug höchstens zwei Jahre alt, liegt der Vollkasko-Anteil sogar bei über 90 Prozent“, so Hesse.
„These weit überwiegend nicht zutreffend“
Doch wie vertragen sich diese Abschlusszahlen eigentlich mit der beliebten Faustregel, dass sich eine Vollkaskoversicherung nicht mehr lohnt, nachdem das Auto bereits wenige Jahre auf der Straße zugebracht hat? Experten halten von dieser Formel nicht sonderlich viel – so auch Björn Weikert, Geschäftsführer des Makler-Vergleichsportals Procheck 24: „Diese These ist sicher weit überwiegend nicht zutreffend. Die meisten Fahrzeuge weisen auch nach zwei Jahren noch einen Zeitwert auf, bei dem eine Vollkaskoversicherung sinnvoll ist.“
Dieser Ansicht ist auch Michael Ludwig, Abteilungsdirektor Kraftfahrt beim BGV / Badische Versicherungen: „Eine Vollkaskoversicherung kostet im Schnitt etwa 270 Euro im Jahr. Der Wert eines beispielsweise drei Jahre alten Fahrzeuges liegt dagegen oft noch deutlich über 10.000 Euro.“ Ludwig empfiehlt BGV-Kunden daher, „eine Vollkaskoversicherung immer mindestens so lange zu halten, bis der Fahrzeugwert weniger als das Dreifache der Vollkasko-Jahresprämie beträgt“. Und offenbar beherzigen viele Versicherte diesen Rat. „Unsere Kunden lassen die Vollkasko traditionell sehr lange bestehen. Wir sehen das oft auch bei Fahrzeugen, die älter als zehn Jahre sind.“ Laut BGV besitzen 65 Prozent der Kasko-Kunden eine Vollkasko und nur 35 Prozent die reine Teilkasko.
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