Teures Vergnügen: Die Preise für Rücklichter stiegen seit Anfang 2013 um 79 Prozent © picture alliance / VisualEyze | Janusz Pokorski
  • Von Andreas Harms
  • 05.10.2022 um 15:24
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Die Hersteller von Auto-Ersatzteilen machen ihrem Ruf wieder einmal alle Ehre und ziehen die Preise kräftig an, meldet der Versicherungsverband GDV. Allerdings liegen sie damit nicht mehr wirklich vor der normalen Inflation.

Wer in letzter Zeit das Auto mal in der Werkstatt hatte, der wird es schon geahnt haben. Jetzt bestätigt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV): Die Preise für Ersatzteile sind in den vergangenen zwölf Monaten um 8 Prozent gestiegen. Damit bezieht sich der Verband auf den Zeitraum von August 2021 bis August 2022.

Das wiederum schlägt sich in den Schäden nieder, die die KFZ-Versicherungen zu zahlen haben. „Im vergangenen Jahr kostete ein PKW-Sachschaden die KFZ-Haftpflichtversicherer im Durchschnitt 3.375 Euro, ebenfalls rund acht Prozent mehr als im Vorjahr“, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. 2013 hatte dieser Wert übrigens noch bei 2.400 Euro gelegen.

Damit geht ein Trend weiter, den der GDV seit 2013 beobachtet. Die Kosten für Auto-Ersatzteile steigen kräftig und im Durchschnitt stärker als in anderen Gebieten des täglichen Lebens. So stieg der Verbraucherpreisindex – der die normale Inflation misst – seit Januar 2013 um 22 Prozent. Ersatzteile zogen hingegen um mehr als 55 Prozent an.

Grafik des GDV zu PKW-Ersatzteilpreisen und normaler Inflation
Grafik des GDV zu PKW-Ersatzteilpreisen und normaler Inflation

Das liegt laut GDV am Quasi-Monopol der Hersteller, das sich auf dem sogenannten Designschutz aufbaut. Der greift nicht nur für das Design eines Autos, sondern auch für alle sichtbaren Karosserieteile. Weshalb zum Beispiel Kofferraumklappen seit Anfang 2013 um fast 73 Prozent teurer wurden und Rückleuchten sogar um 79 Prozent. „Autofahrer und Werkstätten können viele Ersatzteile nur vom Hersteller des Autos kaufen, es gibt auf diesem Markt keinen freien und fairen Wettbewerb“, beklagt Asmussen.

Übrigens stiegen die Ersatzteilpreise diesmal zumindest nicht mehr überdurchschnittlich stark. Das liegt aber nicht an den Ersatzteilen, sondern vielmehr an der enorm hohen allgemeinen Inflation. Die lag nämlich in Deutschland im August 2022 bei 7,9 Prozent und schloss damit fast zur Ersatzteilinflation auf.

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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