Allianz-Deutschland-Chef Markus Rieß © Christian Kaufmann
  • Von Redaktion
  • 27.11.2014 um 13:31
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Allianz-Deutschland-Chef Markus Rieß gibt in einem aktuellen Interview Einblicke in das Zukunftskonzept des Versicherers. Der Online-Ausbau soll in drei Phasen erfolgen und bis 2018 abgeschlossen sein. Welche Sparten nach der Kfz-Versicherung als nächstes dran sind, lesen Sie hier.

Im September startete die Allianz ihr Online-Geschäft. Als erstes Direkt-Produkt hat der Branchen-Primus eine Kfz-Police für den Internetvertrieb freigegeben. Im Interview mit der Börsen-Zeitung sagt Allianz-Vorstandschef Markus Rieß: „Nach dem Start in der Kfz-Versicherung werden wir uns in einer zweiten Welle auch in der Hausrat- und Risikolebensversicherung auf die Kundschaft mit hybriden Verhaltensmustern einstellen.“ In Phase drei der Allianz-Online-Offensive sollen dann sämtliche Privatschutzversicherungen in den Direktvertrieb gehen.

Für Rieß ist der Ausbau der Online-Sparte nicht ausschließlich eine reine Neupositionierung seines Unternehmens. Die Informationsgewohnheiten der Kunden haben sich verändert, das sei es, worauf die Allianz reagiere.

Nach einer Analyse des Versicherers, gehören viele Kunden in die sogenannte RoPo-Gruppe (research online and purchase offline). Das bedeute, so Rieß, dass zu ihren Informationsquellen inzwischen selbstverständlich das Internet und soziale Medien gehören, auch wenn viele nach wie vor beim Berater abschließen wollen. In der Kfz-Versicherung beispielsweise sollen das laut Rieß 35 bis 40 Prozent der Kunden sein, die im Internet recherchieren aber vor Ort den Vertrag unterschreiben. Gut 10 Prozent der Kunden würden außerdem ausschließlich über das Internet eine Versicherung abschließen wollen.

Der Zeitplan für den Online-Ausbau steht bereits fest. Die wichtigsten Produkte sollen im Direktvertrieb der Allianz bereits 2016 verankert sein. Zwischen 2016 und 2018 will der Versicherer dann alle anderen Produkte Online stellen, für die ein Direktvertrieb aus Allianz-Sicht Sinn ergibt. Um dieses Ziel zu erreichen, geht es laut Rieß nicht nur um die technische Umsetzung. Die sei bereits heute kein Problem mehr. Vielmehr müsse die Allianz noch am Zusammenspiel der Vertriebskanäle und der Arbeitsprozesse arbeiten. Das gelte beispielsweise dafür, wie aus selbst berechneten Internetangeboten letztendlich eine Police wird. Aber auch an der Marke, am Servicekonzept und an der Schadensbearbeitung gebe es noch einiges zu tun.

Um alle Pläne in die Tat umzusetzen, hat die Allianz laut Rieß ein zusätzliches Investitionsbudget beschlossen. Neben den bereits bekannten 100 Millionen Euro für die Jahre 2014 bis 2016 kommen weitere 80 bis 100 Millionen Euro für die Zeit zwischen 2015 und 2017 hinzu.

Damit auch die Vertreter der Allianz die Online-Ausrichtung als Chance erkennen, soll das neue Internetkonzept darauf angelegt sein, dass auch sie profitieren können. Dafür seien bereits viele Allianz-Partner mit einer professionellen Webseite und Facebook-Auftritten ausgestattet.

 

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