- Von Andreas Harms
- 30.11.2023 um 12:19
Wo macht man denn so einen Cyber-Führerschein?
Jarosch: Auf einer webbasierten Oberfläche mit unterschiedlichen Schulungselementen, die die Kunden Schritt für Schritt durchlaufen und so ihre Sicherheit effektiv aufbauen. Da gibt es alle möglichen technischen Checks und Dinge, wie man sich vor Schäden durch Datenklau und Identitätsmissbrauch schützen kann.
Wie so einen Kurs oder eine Schulung?
Jarosch: Es sind sogar diverse Schulungen. Diese werden regelmäßig aktualisiert, und zwar ohne, dass das gleich so hochtechnisch wird. Es geht nicht darum, gleich alle zu IT-lern zu machen. Es ist einfach eine Möglichkeit, bei der wir als Rechtsschutzversicherer versuchen, unseren Kunden erlebbare Leistungen anzubieten. Gerade in so einer Sparte, die häufig noch als Nebensparte gesehen wird, wollen wir die Kunden sinnvoll begleiten. Wir wollen ihnen zeigen, dass Rechtsschutz auch schon vorher helfen kann.
… und nicht erst mit dem Anwalt …
Jarosch: … wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Genau. Und das ist eine ganz, ganz tolle Möglichkeit, das auch wirklich umzusetzen.
Hilft denn die Rechtsschutzversicherung trotzdem dabei, gegen die Täter vorzugehen, wenn man gemobbt wird?
Jarosch: Das ist Bestandteil des Versicherungsschutzes. Beim Cybermobbing funktioniert das sogar gut, weil man oft weiß, wer der Täter ist.
Vor allem wenn es Mitschüler sind.
Jarosch: Wenn es Mitschüler sind, dann auf jeden Fall. In öffentlichen Chat-Foren mit diesen vielen Pseudonymen ist es allerdings nicht immer ganz so einfach. Zwar geht auch das, man sollte man aber eher vermeiden, dass es überhaupt so weit kommt. Das ist die Botschaft für die Gesundheit: Es hilft nur wenig, die Sachen erst einzufangen, wenn es eigentlich schon zu spät ist.
Denn dann geht es einem schon nicht mehr gut.
Jarosch: Wir sollten in erster Linie versuchen, die Gesundheit unserer Kunden zu bewahren, sodass langwierige Rechtsstreitigkeiten nur dann umzusetzen sind, wenn es wirklich nicht anders geht. Diese sind in den meisten Fällen für unsere Kunden mit zusätzlichen psychischen Belastungen verbunden, die auf andere Art besser gelöst werden können. Vor Kurzem haben wir dazu eine kleine Studie über die Generation Z mitbegleitet, die unter Anderem analysiert hat, wie viel diese Kinder und jungen Erwachsenen in den sozialen Medien unterwegs sind. Das war erschreckend.
So viel?
Jarosch: Es ist Wahnsinn! Teilweise zwischen 14 und 16 Stunden am Tag durchschnittliche Bildschirmzeit. Und zwischen vier und sechs Stunden davon auf Sozialen Medien wie Tiktok. Von daher ist das ein wahnsinnig relevantes Thema, das sich auch wirklich auswirkt. Und wir wären alle gut beraten, darauf zu achten, dass dort keine schlimmen Dinge passieren.
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