- Von René Weihrauch
- 15.07.2024 um 12:41
Boom ohne Ende: 908.000 Wohnmobile gibt es aktuell in Deutschland, 2023 kamen allein 70.000 hinzu, berichtet das Kraftfahrt-Bundesamt. Statistiker wollen es aber immer ganz genau wissen. Deshalb haben die Kraftfahrt-Experten den anhaltenden Campingtrend nicht nur in absolute Zahlen gefasst, sondern auch geschaut, wie viele Fahrzeuge in Deutschland auf 1.000 Einwohner kommen.
Ergebnis: Bundesweit sind es inzwischen 10,8 Reisemobile, in Schleswig-Holstein sogar 19,2, in Bayern immerhin 12,7. Hinzu kommen Hunderttausende Dauercamper, die permanent auf einem festen Stellplatz stehen und Wohnmobil oder Wohnwagen nicht anmelden müssen. Gut möglich also, dass schon unter den Bestandskunden vieler Maklerinnen und Makler der eine oder andere Wohnmobilist ist.
„Auf dem Campingplatz kann eine Menge passieren“
Die wichtigsten Versicherungen fürs Camping
Rasen mähen und Hecke schneiden auf dem Campingplatz
Für Fans des mobilen Reisens steckt hinter den nackten Zahlen aber mehr als eine Statistik. Es ist ein Lebensgefühl: Freiheit und Unabhängigkeit genießen, mal in der Natur, mal zusammen mit anderen auf dem Campingplatz – und das, ohne auf Komfort und einen gewissen Luxus zu verzichten.
Weniger ausgeprägt ist bei vielen dagegen das Sicherheitsbedürfnis, wissen Branchen-Insider: „Speziell beim Thema Versicherungen besteht bei vielen Campern noch Informationsbedarf“, sagt Axel Sülwald, Redaktionsleiter der Fachzeitschrift „Autobild Reisemobil“. „Deshalb haben auch wir schon mehrfach über das Thema berichtet. Viele glauben zum Beispiel, dass die Hausratversicherung mit dem Baustein Außenversicherung ihr Hab und Gut auf Reisen schützt, was ja nicht der Fall ist. Grundsätzlich herrscht bei dem komplexen Thema viel Unsicherheit. Deshalb laufen Beraterinnen und Berater in dieser Zielgruppe sicher offene Türen ein.“
Mobilen Hausrat sichern
Womit wir bereits bei einem wichtigen, oft unterschätzten Detail wären: der Versicherung für Eigentum, das im Wohnmobil oder Caravan mit auf Reisen geht. „Neben der reinen KFZ-Versicherung empfiehlt sich auch eine Versicherung für den mitgeführten Hausrat, denn die Werte, zum Beispiel von Kameras, Handys, Tablets, Surfausrüstung und anderem, können beachtlich sein“, sagt Alexander Schwarze, Leiter Produktmanagement bei der Ammerländer Versicherung, die für Wohnmobile und -anhänger mit ihrer WoMobil-Police eine passende Inhaltsversicherung anbietet.
Der Hintergrund: Die normale Hausratversicherung greift auf Reisen im Wohnmobil nicht, selbst wenn der Zusatz Außenversicherung eingeschlossen ist. Denn der deckt Risiken wie Diebstahl, Vandalismus, Sturm und Hagel nur ab, wenn die Gegenstände sich in einem geschlossenen Raum befinden, wenn also zum Beispiel etwas aus dem Hotelzimmer gestohlen wird. „Beim Zelten oder im Wohnmobil schützt die Hausratversicherung nicht. Daher ist eine Inhaltsversicherung für einen sorglosen Urlaub empfehlenswert“, rät der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).
Dabei gelte: Wer eher luxuriös unterwegs ist, sollte seinen Luxus auch entsprechend versichern. GDV-Sprecher Christian Ponzel: „Teure Ausstattungen wie Flachbildfernseher, Hi-Fi-Soundsysteme, hochwertige Materialien sind keine Seltenheit mehr. Maklerinnen und Makler sollten ihre Kunden unbedingt darauf aufmerksam machen, dass der Versicherungsschutz immer dem Wert des Fahrzeugs entsprechen sollte.“
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