- Von Lorenz Klein
- 17.07.2019 um 10:45
Erfahrene Skipper wissen – die Nordsee ist auch während der Segelsaison ein Revier, das viele Gefahren birgt. Zuletzt kam es hier Anfang Mai 2019 zu einem tödlichen Unfall: Eine 29-jährige Frau stirbt, als eine mit vier Mitgliedern besetzte Yacht in der Außenjade kentert und kieloben treibt. Laut ersten Ermittlungen ließen starke Windböen die Segelyacht kentern.
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Das tragische Unglück wirft die Frage auf, wie gefährlich der Segelsport tatsächlich ist. Insgesamt 472 Vorfälle verzeichnete die Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung (BSU) für das vergangene Jahr in ihrem im Mai 2019 vorgelegten Jahresbericht. Davon entfallen 407 Meldungen auf die Berufsschifffahrt, 5 auf Traditionsschiffe und 60 auf Sportboote – das sind 7 Yachtunfälle mehr als im Vorjahr, jedoch 76 weniger als noch vor zwölf Jahren (siehe Grafik).
Was lässt sich daraus schließen? Nun, die Unfallexperten der BSU sehen die Entwicklung eher positiv: „Die angezeigten Unfälle im Sportschifffahrtsbereich sind seit Jahren rückläufig und betrafen nur gut ein Drittel der zum Beispiel für 2009 noch gemeldeten Zahlen“, heißt es. Auch mit nur einem tödlich verlaufenen Sportbootunfall sei das Jahr 2018 „historisch niedrig besetzt“. Und weiter: „Im besten Fall bedeutet dies, dass sich der Sicherheitsgedanke auch im Sportbootbereich immer mehr durchsetzt.“
Manchen Experten aus der Versicherungswirtschaft reicht es allerdings nicht, nur auf die Einsicht der Skipper zu hoffen. „Im Gegensatz zur Kfz-Versicherung ist der Abschluss einer Wassersport-Haftpflicht in Deutschland leider nicht vom Gesetzgeber vorgeschrieben“, bedauert Jan Garbade, Leiter Vertriebsförderung Nichtleben bei den Basler Versicherungen.
Andere Länder, wie etwa Italien, hätten hingegen frühzeitig die Gefahren, die durch den Gebrauch eines Bootes entstehen können, erkannt und eine Versicherungspflicht eingeführt, so Garbade. Dabei ist das Gefahrenspektrum weit gefächert: „Wie schnell es bei einer Kollision zu größeren Forderungen kommen kann, ein Taucher übersehen wird oder es bei der Wartung im Winterlager zu Schäden an anderen Booten kommt, zeigen viele Ereignisse, mit denen wir täglich konfrontiert werden“, berichtet der Basler-Mann. Man empfehle daher jedem Bootseigner, eine entsprechende Versicherung abzuschließen.
Die Gothaer gehört traditionell zu den größten Anbietern für Wassersport-Policen in Deutschland. Wie fällt das Verhältnis Haftpflicht zu Kaskoschutz bei den Kölnern aus? „Über 50 Prozent unserer Kunden haben sowohl eine Haftpflicht- als auch eine Kaskoversicherung. Knapp 35 Prozent haben lediglich eine Haftpflichtversicherung, und die weiteren Verträge sind reine Kaskoversicherungen“, berichtet Gothaer-Sprecherin Sabine Essing.
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