Ein Kfz-Mechatroniker tauscht einen Scheinwerfer aus: Die Preise für Autoersatzteile steigen weiter. © picture alliance / Rupert Oberhäuser | Rupert Oberhäuser
  • Von Juliana Demski
  • 07.10.2021 um 15:13
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 01:05 Min

Wegen des Designschutzes haben Autohersteller bei einem Großteil aller Ersatzteile ein Quasi-Monopol inne – und dieses schöpfen sie gut und gern aus, wie der Versicherungsverband GDV meint. Einer Auswertung zufolge hätten die Preise für Rückleuchten, Kühlergrills und Co. in den vergangenen Jahren stärker angezogen als die Inflation.

Ersatzteile für Autos werden nach wie vor immer teurer – zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). „Die Preise von PKW-Ersatzteilen stiegen von August 2020 bis August 2021 im Schnitt um über 6 Prozent, ein Kühlergrill kostet sogar fast 9 Prozent mehr“, sagt die stellvertretende GDV-Hauptgeschäftsführerin Anja Käfer-Rohrbach.

Diese Entwicklung sei jedoch nichts Neues. Tatsächlich beobachte der Verband den Preisanstieg bereits seit 2013 – mit der Erkenntnis: Die Kosten für Pkw-Ersatzteile steigen deutlich schneller als die Inflationsrate. Denn während der Verbraucherpreis-Index seit Januar 2013 um 13 Prozent gestiegen sei, hätten Autohersteller ihre Ersatzteilpreise um fast 44 Prozent erhöht. Kofferraumklappen seien in diesem Zeitraum sogar um 60 Prozent und Rückleuchten um 67 Prozent teurer geworden.

Woran liegt das?

Der GDV erklärt die Entwicklung mit dem sogenannten Designschutz. Dieser sichere den Herstellern ein Quasi-Monopol bei allen sichtbaren Karosserieteilen. „Autofahrer und Werkstätten können viele Ersatzteile nur vom Hersteller des Autos kaufen, es gibt auf diesem Markt keinen freien und fairen Wettbewerb“, so Käfer-Rohrbach. Eine bereits beschlossene Gesetzesänderung sehe zwar eine Änderung vor, schreibe die bestehenden Rechte der Autohersteller aber bis ins Jahr 2045 fest.

Bei den Versicherern führen die höheren Ersatzteilpreise laut dem GDV zu steigenden Reparaturkosten nach Unfällen. Im vergangenen Jahr hätten die Kfz-Haftpflichtversicherer nach einem Schaden im Durchschnitt 3.100 Euro zahlen müssen – das sind rund 5 Prozent mehr als im Jahr zuvor. 2013 habe dieser Wert noch bei 2.400 Euro gelegen.

autorAutorin
Juliana

Juliana Demski

Juliana Demski gehörte dem Pfeffi-Team seit 2016 an. Sie war Redakteurin und Social-Media-Managerin bei Pfefferminzia. Das Unternehmen hat sie im Januar 2024 verlassen.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

Pfefferminzia Logo rgb
Suche
Close this search box.
Zuletzt hinzugefügt
Wie die Zukunft der bAV aussieht
Handelsblatt Jahrestagung bAV 2024

Wie die Zukunft der bAV aussieht

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden
AfW-Vermittlerbarometer: Nachhaltigkeit

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden

Zuletzt hinzugefügt
„Ich stelle eine echte Verbindung zu meinen Kunden her“
Interview-Reihe „Auf dem Weg zum Unternehmer“

„Ich stelle eine echte Verbindung zu meinen Kunden her“

„Mein Schweinehund ist einfach ein bisschen kleiner“
Interview-Reihe „Auf dem Weg zum Unternehmer“

„Mein Schweinehund ist einfach ein bisschen kleiner“

Skip to content