- Von Karen Schmidt
- 13.11.2023 um 15:39
Etwa die Hälfte der deutschen Autofahrer gibt zu, dass sie sich auf den Straßen abreagieren müssen, wenn sie sich geärgert haben. 2016 lag der Wert nur halb so hoch, zeigt eine Umfrage der Unfallforschung der Versicherer (UDV). Jeder fünfte Befragte ist danach schon einmal mit Lichthupe auf der Überholspur unterwegs – ebenfalls deutlich mehr als noch 2016. 31 Prozent treten aufs Gaspedal, wenn sie überholt werden.
„Aus Ärger oder zum eigenen Vorteil die Verletzung oder gar den Tod Anderer in Kauf zu nehmen, ist vollkommen inakzeptabel“, sagt UDV-Chef Siegfried Brockmann. „Alle Verantwortlichen müssen jetzt im Lichte der Ergebnisse beraten, wie sich die Situation verbessern lässt.“
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Zwar sehen die meisten Verkehrsteilnehmer Aggression als großes Problem, es fehlt aber laut Umfrage das Bewusstsein, dass sie selbst dazu beitragen. So antworten 96 Prozent aller Autofahrer, dass sie Radfahrer mit ausreichendem Abstand überholen. Gleichzeitig nehmen sie aber bei 93 Prozent der anderen Autofahrer wahr, dass diese Radfahrer zu eng überholen.
Und die Radfahrer selbst? Sind auch nicht besser. Knapp die Hälfte gibt zu, gelegentlich auf den Gehweg auszuweichen, beobachtet dieses Verhalten aber bei 92 Prozent der anderen Radfahrer.
Trotzdem fühlt sich die Mehrheit der Verkehrsteilnehmer hierzulande sicher oder sehr sicher im Straßenverkehr. Der Wert hat sich von 55 Prozent im Jahr 2019 geringfügig auf 56 Prozent erhöht. Bei Männern ist das Gefühl stärker ausgeprägt (64 Prozent) als bei Frauen (49 Prozent).
Geht es um Maßnahmen, wie man die Straßen sicherer machen kann, wir eine Null-Promille-Regelung mit 68 Prozent am häufigsten genannt. Dieser Wert war 2019 aber noch um 8 Prozent höher. Nicht verändert hat sich die knappe Befürwortung (53 Prozent) von Tempo 130 auf Autobahnen.
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