Autos im Schnee: Eine Kfz-Police ist im deutschen Straßenverkehr Pflicht. © picture alliance/dpa | Federico Gambarini
  • Von Juliana Demski
  • 03.02.2021 um 14:18
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Wer nach einer neuen Kfz-Versicherung sucht, für den ist oft das Internet die erste Anlaufstelle – nicht selten landen Verbraucher dann auf Vergleichsportalen. Einer aktuellen Studie des Deutschen Instituts für Service-Qualität (DISQ) zufolge können jedoch nur zwei Portale mit sehr guten oder guten Noten überzeugen. Wie diese lauten, erfahren Sie hier.

Die Kfz-Versicherung ist auf vielen Online-Vergleichsportalen das Aushängeschild schlechthin: Jeder Autofahrer braucht eine – und oft soll es dann auch recht schnell und günstig klappen. Das Deutsche Institut für Service-Qualität (DISQ) hat nun jedoch herausgefunden: Die dort vorgeschlagenen „Bestpreis-Tarife“ fallen teils sehr unterschiedlich aus. Wirklich überzeugen konnten die Studienautoren nur zwei der fünf getesteten Portale.

Hier kommen die Ergebnisse:

Der Testsieger der Studie ist das Portal Verivox mit der Bestnote „sehr gut“. Das Unternehmen punkte vor allem mit „attraktiven Tarifangeboten, die preislich die zweitbesten“ seien. In puncto Service sei indes Check24 führend und habe diesbezüglich als einziger Anbieter ein gutes Ergebnis erzielen können. Und: Neben einem überzeugenden Online-Service falle auch die E-Mail-Bearbeitung positiv ins Gewicht: „Anfragen werden zügig (im Schnitt innerhalb von rund achteinhalb Stunden), korrekt und strukturiert beantwortet“, schreiben die Studienautoren.

Auf Rang drei folgt das Portal „Autoversicherung.de“ (Qualitätsurteil: „befriedigend“). „Das Vergleichsportal offeriert die im Schnitt drittgünstigsten Tarife. Der Service per E-Mail ist sogar der beste im Test, auch dank sehr individueller Auskünfte. Dagegen ist der telefonische Service ein Ausfall, da das Portal keine Hotline für Interessenten anbietet“, so das Urteil der Marktforscher.

Große Preisunterschiede im Test

Das Gesamtfazit der Experten ist hingegen eher durchwachsen: „Wer über einen Kfz-Versicherungswechsel nachdenkt, sollte sich nicht auf jedes Vergleichsportal verlassen.“ Ein Beispiel: In einem Testszenario mit fixen Rahmendaten belaufe sich das günstigste Angebot für einen VW Polo bei einem Portal auf 539 Euro pro Jahr, bei einem anderen Portal würden für die günstigste Kfz-Vollkaskoversicherung 739 Euro fällig – eine Differenz von 200 Euro.

Je nach Kombination aus Nutzerprofil und Fahrzeug sei das preislich jeweils beste Portal im Test zwischen 8 und 27 Prozent günstiger als das teuerste (im Schnitt knapp 17 Prozent). Das bedeute im Klartext: „Nur bei den besten Vergleichsportalen stehen die Chancen gut, ein hohes Sparpotenzial zu erzielen“, heißt es in der Studie.

Und weiter: Während die Internetauftritte häufig mit einem hohen Informationswert, guten Such- und Filteroptionen sowie einfacher Bedienung punkteten, hätten sich am Telefon und per E-Mail im Rahmen der Untersuchung mehr Schwächen gezeigt. „Die Hotline-Mitarbeiter beantworten Fragen zwar fast immer fachlich korrekt, die Auskünfte sind aber nicht selten oberflächlich und nicht individuell auf das Anliegen des Anrufers zugeschnitten“, so die Kritik der DISQ-Experten. „E-Mails werden häufig zügig binnen eines Tages bearbeitet – oder aber gar nicht.“ Fast ein Drittel der Anfragen sei unbeantwortet geblieben.

Dazu sagt DISQ-Chef Markus Hamer: „Nicht alle Vergleichsportale decken zuverlässig mögliche Sparpotenziale auf. Da kein Anbieter in allen Test-Szenarien der günstigste ist, empfiehlt sich immer die Nutzung von mindestens zwei Vergleichsportalen gleichzeitig.“

Es geht auch ohne Vergleichsportal

Dass es aber auch ganz ohne Nutzung von Vergleichsportalen geht, um einen günstigen Kfz-Tarif zu erhalten – darauf machte unlängst eine Studie des Beratungsinstituts Sirius Campus aufmerksam (wir berichteten).

Denn trotz der vielen Wechselangebote aus Vergleichsportalen im Internet konnten Kfz-Versicherte laut der Studie die größten Einsparungen in einer persönlichen Beratung bei Vertretern (197 Euro Jahresprämie) und in Kundencentern (186 Euro) erzielen. Vergleichsportale (96 Euro) und Makler (73 Euro) konnten im Vergleich nur deutlich geringere Beitragseinsparungen erreichen.

Die Vertriebskanäle Sparkassen (110 Euro), telefonisch direkt (135 Euro) und online direkt bei einer Gesellschaft (125 Euro), bieten den Wechslern indes einen laut Sirius Campus „durchschnittlichen“ Sparvorteil.

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Juliana Demski

Juliana Demski gehörte dem Pfeffi-Team seit 2016 an. Sie war Redakteurin und Social-Media-Managerin bei Pfefferminzia. Das Unternehmen hat sie im Januar 2024 verlassen.

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