- Von Andreas Harms
- 20.01.2023 um 12:07
Autofahrer in Deutschland zeigen offenbar gern mit dem Finger auf andere. Zumindest legt das eine Studie von Infas Quo im Auftrag des Direktversicherers DA Direkt zum Thema Ablenkung im Straßenverkehr nahe. Darin sieht mehr als jeder zweite Befragte (58 Prozent) das größte Unfallrisiko in: anderen Verkehrsteilnehmern. Nur 21 Prozent halten sich selbst für ein Risiko. Vor allem von Fahrradfahrern (38 Prozent), anderen Autofahrern (33 Prozent), Fußgängern (17 Prozent) und dem öffentlichen Nahverkehr (8 Prozent) fühlen sich die Menschen abgelenkt.
Wie sehr sie aber selbst für verringerte Aufmerksamkeit sorgen, zeigen weitere Zahlen. Denn 54 Prozent der Befragten lenken sich selbst ab, indem sie Radio hören (38 Prozent), telefonieren (10 Prozent), essen oder trinken (10 Prozent) oder am Bordcomputer fingern (11 Prozent). Außerdem greifen 17 Prozent der Befragten bei fast jeder Fahrt zum Smartphone, 18 Prozent tun das gelegentlich.
Doch es gibt tatsächlich auch Einflüsse von außen. So fühlen sich 61 Prozent der Autofahrer von schlechtem Wetter abgelenkt. Und 60 Prozent sagen das von einer zu hohen Zahl an Straßenschildern, dem berüchtigten deutschen Schilderwald. Mäßige oder ausgeschaltete Straßenbeleuchtung irritiert knapp ein Drittel der Befragten und von auffälliger Werbung fühlt sich ein Viertel in der Konzentration gestört.
Und wie wirkt sich das aus? Von den Befragten erlebte in den vergangenen drei Jahren jeder vierte mindestens einen Unfall oder eine gefährliche Situation auf der Straße. Die häufigsten Ursachen waren schlechtes Wetter (29 Prozent), zu schnelles Fahren (22 Prozent) und Ablenkung (22 Prozent).
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