- Von Juliana Demski
- 19.01.2018 um 13:41
Der Münchner Versicherer Allianz muss 45,6 Millionen US-Dollar an rund 68.000 Kunden in Australien zurückzahlen. Das entschied die australische Aufsichtsbehörde Australian Securities and Investments Commission (ASIC). Darüber berichtete der TV-Sender „ABC News“.
Wer zahlt für den Schaden?
Kfz-Haftpflichtbeiträge steigen wieder
Warum?
Grund sind sogenannte Add-on-Produkte, mit denen sich Kredite für den Autokauf absichern lassen. Eines davon ist die sogenannte GAP-Deckung (Guaranteed Asset Protection, zu Deutsch garantierter Anlageschutz).
Hierbei soll die Versicherung die Differenz zwischen dem Betrag aus einem Autokredit und dem Wiederbeschaffungswert, den die Vollkaskoversicherung zahlt, erstatten.
Beispiel: Ein Kunde schließt einen Autokredit über 15.000 Euro ab. Der Wiederbeschaffungswert, der in der Vollkaskoversicherung des Kunden abgedeckt ist, liegt bei 12.000 Euro. Die Differenz liegt also bei 3.000 Euro, für den die GAP-Deckung aufkommt.
Bei den Allianz-Produkten war es nun aber anscheinend so, dass der versicherte Wert des Wagens höher war als der Restwert des Autokredits. Die GAP-Deckung ergab also keinen Sinn.
Gegenüber ABC News sagte ASIC-Präsident Peter Kell: „Unsere Botschaft an die Versicherer ist einfach: Die Bedürfnisse Eurer Kunden müssen bei dem Produktdesign, Preisen und Vertrieb an oberster Stelle stehen.“
Allianz Australia teilte derweil mit, dass sie einige Versicherte identifizieren konnte, die einen nicht bedarfsgerechten Schutz abgeschlossen hatten. Man wolle zusammen mit ASIC und anderen Versicherern an einer Industrie-umfassenden Reform arbeiten. Der Versicherer hat außerdem 175.000 Dollar an eine wohltätige Organisation gespendet, die sich für die Verbesserung der Finanzbildung einsetzt.
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