- Von Sabine Groth
- 12.07.2024 um 15:17
4 tote und 58 schwerverletzte Radfahrer – das ist die Unfallbilanz einer durchschnittlichen Woche auf deutschen Landstraßen. 2023 gab es außerorts 189 getötete und 2.996 schwerverletzte Radler. Die Unfallforschung der Versicherer (UDV), die im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft angesiedelt ist, hat in einer Studie schwere Radfahrunfälle auf Landstraßen ausgewertet.
Ein weiteres Ergebnis: Die Zahl der Verunglückten ist etwa 30 Prozent höher als noch vor zehn Jahren. Das sei auch dem Trend geschuldet, dass immer mehr Menschen Rad fahren.
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„Das Hauptproblem ist, dass Radfahrende auf Landstraßen immer wieder übersehen werden“, sagt UDV-Leiterin Kirstin Zeidler. Häufigste Unfallursache sind Zusammenstöße mit Autos (41 Prozent), wobei Autofahrende den Unfall auch meist verursachen (59 Prozent). Jeder dritte schwere Radunfall außerorts passiert ohne weitere Beteiligte, etwa bei Stürzen.
Besonders gefährlich sind Kreuzungen, wo gut zwei Drittel der schweren Radunfälle (68 Prozent) stattfinden. Die Unfälle mit tödlichem Ausgang verschulden laut Polizei-Statistik Radfahrende mehrheitlich selbst. Zeidler sieht das aber häufig als Folge fehlender Sicherheitsmaßnahmen. „Unsere Analyse ausgewählter Unfallstellen zeigt, dass oft ein eigener Radweg fehlt, es an zwei von drei Stellen Sichthindernisse gibt und Autos an jeder zweiten Unfallkreuzung mehr als 70 Stundenkilometer fahren dürfen.“
Die UDV fordert daher, dass Behörden für sichere Übergänge für Radfahrende sorgen, Sichthindernisse beseitigen, an schlecht einsehbaren Kreuzungen mit Radverkehr die Geschwindigkeit begrenzen und mehr Radwege schaffen. „Schnelle Autos und ungeschützter Radverkehr gehören wegen der großen Geschwindigkeitsunterschiede nicht auf eine Fahrbahn. Doch auf Landstraßen gibt es keine Vorgabe wie in Städten, dass bei mehr als 50 Stundenkilometern der Autoverkehr vom Radverkehr zu trennen ist“, kritisiert Zeidler.
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