- Von Andreas Harms
- 14.10.2024 um 11:27
Es wird teurer und teurer – die Stundensätze in einer deutschen Autowerkstatt stiegen im Vergleich zum Vorjahr erneut kräftig. Das berichtet der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Dafür wertet er Stundensätze von KFZ-Werkstätten und Lackierereien basierend auf Daten der Sachverständigenorganisation Dekra aus. Für die aktuelle Studie liegen Daten ab 2017 vor.
Demnach schert es die Branche nicht wirklich, dass die Inflation in Deutschland zuletzt wieder stark zurückging. Auf Jahressicht tauchte sie sogar wieder unter die Zielmarke von 2 Prozent. „Arbeiten an der Mechanik, Elektrik oder der Karosserie kosteten 2023 im Schnitt 188 Euro pro Stunde, Lackierarbeiten sogar 205 Euro. Beide Preise stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 8,6 Prozent“, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.
Damit geht ein höchst unerfreulicher Trend weiter, den der GDV seit 2017 beobachtet. „Die Werkstattkosten steigen schnell: Während der Verbraucherpreis-Index von 2017 bis 2023 um etwa 20 Prozent gestiegen ist, haben Werkstätten und Lackierereien ihre Stundensätze im selben Zeitraum um rund 40 Prozent erhöht“, stellt Asmussen fest.
Unerfreulich ist es deshalb, weil die Rechnungen oft an die KFZ-Versicherung gehen. Und die verzeichnen somit enorm steigende Schadenkosten. Im laufenden Jahr droht ein branchenweiter Verlust von 2 Milliarden Euro. „Im vergangenen Jahr kostete ein PKW-Sachschaden die KFZ-Haftpflichtversicherer im Durchschnitt rund 4.000 Euro, das waren 8,6 Prozent mehr als im Vorjahr“, sagt Asmussen. 2017 hatte dieser Wert noch bei rund 2.700 Euro gelegen.
Parallel zu diesen neuen Zahlen haben wir beim GDV nachgefragt, was er gegen die wuchernden Kosten unternimmt. Darauf bekamen wir folgende Antwort: „Wir sind uns der Problematik und der damit einhergehenden Belastung der Versichertengemeinschaft bewusst. Das ist eine Entwicklung, die wir mit großer Sorge beobachten. Der Verband führt regelmäßig Hintergrundgespräche mit verschiedenen Stakeholdern aus Wirtschaft und Politik. Daneben schaffen wir Bewusstsein durch Information wie etwa Medieninformationen, in denen wir auch mögliche Lösungswege aufzeigen.“
Das klingt eher nach Auswerten und Informieren, aber eher nicht so nach hartem Kampf. Weshalb wir wissen wollten, ob der GDV mit Autoherstellern vielleicht direkt in Kontakt getreten ist, um die Entwicklung zu dämpfen. Die ernüchternde Erkenntnis: offenbar nicht. Allerdings setzt man auf Maßnahmen der Versicherer, wie folgende Auskunft nahelegt: „Stundenlöhne werden von KFZ-Werkstätten selbst festgelegt, das ist freier Markt. Viele Versicherer bieten ihren Kunden spezielle Tarife mit Werkstattbindungen in eigenen Werkstattnetzen an. Dadurch kann Kosten gespart werden, da oft spezielle Vereinbarungen mit Werkstätten getroffen werden. Diese Einsparungen gibt der Versicherer in Form niedriger Beiträge an die Kunden weiter.“
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